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Thüringens Bevölkerung im Wandel: Migrationsbeauftragte fordert attraktivere Zuwanderungspolitik

Thüringens Bevölkerungsrückgang und die Rolle der Zuwanderungspolitik

Seit Jahren verzeichnet Thüringen eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung, was die Notwendigkeit einer verstärkten Zuwanderung verdeutlicht. Die Migrationsbeauftragte des Landes, Mirjam Kruppa, betont die Bedeutung einer offeneren Zuwanderungspolitik, um die Versorgung im Freistaat langfristig sicherzustellen. Sie stellt fest, dass eine attraktivere Atmosphäre für Zuwandernde geschaffen werden muss, um dem drohenden Rückgang von Dienstleistungen wie öffentlichen Verkehrsmitteln, Handwerksbetrieben und Arztpraxen entgegenzuwirken.

Aktuelle Auswertungen zeigen, dass der Anteil ausländischer Bevölkerung in Thüringen deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Sogar in Städten mit höherer Ausländerdichte wie Erfurt, Weimar, Gera und Jena bleibt dieser Anteil unter dem Bundesdurchschnitt. Besonders in Suhl, Standort der größten Aufnahmeeinrichtung für Geflüchtete im Freistaat, beträgt der Anteil lediglich 13,3 Prozent, während er auf Landesebene bei 7,6 Prozent liegt.

Die Abwanderung ausländischer Staatsangehöriger in andere Bundesländer wird auch als Problem hervorgehoben. Statistiken zeigen einen Wanderungsverlust besonders in Richtung Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen und Baden-Württemberg. Dies wird teilweise auf mangelnde Willkommenskultur und Diskriminierung zurückgeführt, die von Zugewanderten in Thüringen wahrgenommen werden.

Um ausländische Zugewanderte langfristig im Freistaat zu halten, müssen schnellere Zugänge zu Deutschkursen, Arbeitsmarkt und Bildungschancen für Kinder geschaffen werden. Mirjam Kruppa hebt die Wichtigkeit hervor, dass sich Zugewanderte in Thüringen willkommen und zuhause fühlen. Sie kritisiert zudem die Angstszenarien und die Anti-Ausländer-Rhetorik einiger Parteien im Wahlkampf.

Die Bevölkerung Thüringens ist in den letzten Jahren insgesamt geschrumpft, vor allem in den ländlichen Gebieten. Lediglich 2015 gab es einen Zuwachs von Einwohnern, als viele Geflüchtete in den Freistaat kamen. Abgesehen von wenigen Jahren mit positivem Einwohnerzuwachs ist die Bevölkerungsentwicklung in Thüringen seit der Wiedervereinigung rückläufig.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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