Der Landtags-Untersuchungsausschuss in Thüringen, der sich mit Mafiastrukturen und dem Behördenhandeln befasst hat, hat klare Hinweise darauf geliefert, dass die Präsenz mafiöser Organisationen in Thüringen weiterhin besteht und nicht auf die italienische ‘Ndrangheta beschränkt ist. Die Untersuchungsergebnisse haben gezeigt, dass die ‘Ndrangheta in Verbindung mit anderen Formen organisierter Kriminalität in Thüringen tätig ist. Angesichts dieser Erkenntnisse fordern die Obfrauen der rot-rot-grünen Regierungsfraktionen im Landtag eine weitere Aufklärung über die aktuellen Mafiastrukturen.
Die Forderung nach einem weiteren Untersuchungsausschuss in der kommenden Legislaturperiode zielt darauf ab, die Erkenntnisgewinnung über die Aktivitäten verschiedener Mafiastrukturen zu erweitern. Der bisherige Untersuchungsausschuss hat laut Angaben die Beweisaufnahme vorerst abgeschlossen. Seit seiner Einsetzung im Jahr 2021 hat er die Umstände der Einstellung von Ermittlungsverfahren in den 2000er Jahren gegen mutmaßliche Mitglieder der ‘Ndrangheta in Thüringen beleuchtet. Dieser Ausschuss war der erste seiner Art in Deutschland, der sich konkret mit Mafiastrukturen und dem behördlichen Vorgehen in diesem Kontext befasst hat.
Die ‘Ndrangheta und andere mafiöse Gruppierungen operieren auch außerhalb Italiens, darunter in Deutschland, und agieren dabei im Verborgenen. Dies erschwert den Ermittlungsbehörden die Aufdeckung und Verfolgung von Straftaten. Angesichts dieser komplexen und verdeckten Vorgehensweisen ist die Forderung nach weiterer Aufklärung von entscheidender Bedeutung, um effektive Maßnahmen gegen die organisierte Kriminalität ergreifen zu können.