Der Politikwissenschaftler Wolfgang Schroeder hat die Entscheidung des Thüringer CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt, am bevorstehenden TV-Duell mit dem AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke teilzunehmen, kritisiert. In einem Interview mit der Funke Mediengruppe bezeichnete Schroeder dies als Fehler, da es zu einer Normalisierung und Stärkung der AfD beitragen würde.
Die AfD in Thüringen, die vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird, verzeichnet in aktuellen Umfragen Zustimmungsraten von über 30 Prozent und liegt somit in Führung. Die CDU folgt auf dem zweiten Platz, während die Linke um Ministerpräsident Bodo Ramelow versucht, aufzuholen. Die politische Lage in Thüringen wird als äußerst komplex beschrieben, da keine klaren Mehrheitsverhältnisse absehbar sind.
Bodo Ramelow regiert das Land seit 2020 mit einer Minderheitsregierung, und die Gründung eines Bündnisses unter Sahra Wagenknecht für die Landtagswahl trägt zu weiterer Unberechenbarkeit bei. Angesichts dieser komplizierten politischen Landschaft warnt Schroeder vor der Gefahr einer Normalisierung der AfD durch die Teilnahme an einem TV-Duell mit Björn Höcke.