Der 103. Deutsche Katholikentag hat am Mittwochabend in Erfurt begonnen. Die feierliche Eröffnung auf dem Domplatz wurde unter anderem vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier begleitet. Das fünftägige Christentreffen erwartet 20.000 Teilnehmer aus ganz Deutschland, darunter führende Vertreter aus Kirche und Politik, wie der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und mehrere Minister. Im Rahmen des Events sind rund 500 Veranstaltungen geplant, darunter Podiumsdiskussionen zu aktuellen gesellschaftspolitischen und kirchlichen Themen. Der Katholikentag steht unter dem Leitwort: „Zukunft hat der Mensch des Friedens.“
Österreich wird durch den Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl als offiziellen Vertreter der Bischofskonferenz vertreten sein. Weitere österreichische Beiträge kommen unter anderem vom Wiener Medien- und Sozialethiker Filipovic sowie vom Wiener katholischen Theologen Markus Tiwald und der Ordensfrau Mirjam Schwaiger von den Feldkircher Marienschwestern vom Karmel.
Die inhaltlichen Schwerpunkte des Programms umfassen Themen wie Krieg und Frieden, Digitalisierung, Demokratie, Klimawandel, soziale Gerechtigkeit und der Umgang mit Extremismus. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken betont die Bedeutung, Haltung zu zeigen. Neben einem breiten religiösen Angebot stehen auch etwa 150 Kulturveranstaltungen mit Musik, Theater, Tanz und Kabarett auf dem Programm.
Der Bischof Ulrich Neymeyr hebt hervor, dass der Katholikentag nicht nur den Dialog mit Christen, sondern mit allen Menschen sucht. In Thüringen, wo das Event stattfindet, sind nur etwa ein Viertel der Bevölkerung Christen. Der Katholikentag wird alle zwei Jahre an wechselnden Orten veranstaltet, wobei Erfurt zum ersten Mal Gastgeber ist. In Ostdeutschland fand das christliche Großevent zuletzt 2016 in Leipzig statt.
Die diesjährige Durchführung des Katholikentags fällt in ein Superwahljahr, was zusätzliche Brisanz mit sich bringt. Vor Kurzem fanden Kommunalwahlen in Thüringen statt, gefolgt von der Europawahl und weiteren Kommunalwahlen. Im September stehen Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg an, wobei die AfD in diesen Ländern laut Umfragen deutlich in Führung liegt. Trotz dieser politischen Lage hat sich der Katholikentag klar gegen die Einbindung von AfD-Vertretern ausgesprochen und setzt den Fokus auf Themen wie Frieden, Demokratie und den Kampf gegen Extremismus.
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