Der selbst ernannte „Anzeigenhauptmeister“ hat in ganz Deutschland für Aufsehen gesorgt und eine beachtliche Online-Fangemeinde gewonnen. Dies hat offenbar auch in Erfurt für einen Anstieg an Bürgeranzeigen gegen Falschparker gesorgt. Im März dieses Jahres gingen 848 Anzeigen ein, im Vergleich zu einem Durchschnitt von 261 in den vorherigen fünf Monaten.
Die Mehrheit der Anzeigen stammte im März von lediglich zwei Personen. Eine Einzelperson reichte 360 Anzeigen ein, während eine andere für 216 Anzeigen verantwortlich war. Über die Beweggründe der beiden ist der Stadt jedoch nichts bekannt. Die Stadtverwaltung erwähnte zudem, dass etwa jede fünfte Anzeige von Bürgern stammte, während der Rest von den Behörden erstattet wurde.
Das mediale Interesse an Nicolas Matthei, dem „Anzeigenhauptmeister“, hat die Diskussion über das Verhalten von Falschparkern verstärkt. Der junge Mann, der durch seine Aktionen bekannt wurde, hat das Thema bundesweit in den Fokus gerückt. Dadurch wurde auch die Nutzung von Anwendungen wie „weg.li“ zur Meldung von Verstößen gegen die Verkehrsordnung verstärkt.
In Weimar hat sich die Anzahl der privaten Anzeigen ebenfalls gesteigert, von 200 Fällen im Jahr 2022 auf etwa 400 im vergangenen Jahr. Weitere Städte in Thüringen, wie Ilmenau und Eisenach, meldeten hingegen keine signifikanten Veränderungen in Bezug auf Bürgeranzeigen. Die Stadt Gera gab an, keine Statistiken dazu zu führen.
In Jena stieg die Anzahl der privaten Anzeigen im März 2024 auf 29, im Februar waren es 18 und im Januar 27. Im Vergleich dazu wurden 2023 insgesamt 383 private Ordnungswidrigkeitsanzeigen verzeichnet, wobei 163 davon nicht berücksichtigt wurden, hauptsächlich aufgrund von Fehlern in den Anzeigen. Die Verwendung von Plattformen wie „weg.li“ scheint eine beliebte Methode zur Übermittlung von Anzeigen zu sein.