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Erfurts erster Stolperstein: Neue Gedenkform für Opfer der NS-Diktatur

Erfurts erster Stolperstein: Ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen und für das Gedenken.

Am 27. September 2023 hat der Stadtrat von Erfurt beschlossen, das öffentliche Gedenken an die Opfer der NS-Diktatur zu erweitern und damit auch den Stolpersteinen Raum zu geben. Diese Stolpersteine, ein Konzept von Gunter Demnig, sind mittlerweile ein weltweit bekanntes dezentrales Mahnmal. Sie dienen als Erinnerung an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors, indem sie an den Wohnorten der Betroffenen sichtbar werden.

Ein bedeutender Schritt in Erfurt wird die Verlegung des ersten Stolpersteins sein, der am 31. Mai 2024 von Gunter Demnig persönlich verlegt wird. Dieser Stein soll an Karl Klaar erinnern, einen jüdischen Kaufmann, der in der Trommsdorffstraße 5 die „Erfurter Tapisserie-Manufaktur Klaar und Schloss“ betrieben hat. Klaar wurde in verschiedene Heilanstalten eingewiesen und schließlich im Zuge der Aktion T4 in Bernburg ermordet. Seine Geschichte verdeutlicht die tragische Realität der Verfolgung unter dem NS-Regime.

Der Katholikentag, der 2024 in Erfurt stattfindet, hat sich um die Verlegung dieses ersten Stolpersteins bemüht. Dies soll ein starkes Zeichen gegen den wiedererstarkenden Antisemitismus setzen. Familienangehörige von Karl Klaar, die in Chile leben, wurden über die geplante Verlegung informiert und haben ihre Zustimmung gegeben. Zudem werden Schülerinnen und Schüler der Edith-Stein-Schule biografische Daten über Karl Klaar präsentieren und die Patenschaft für den Stolperstein übernehmen.

Die Stadtverwaltung Erfurt plant, am 23. Mai 2024 interessierte Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Initiativen in die Kleine Synagoge einzuladen. Dort soll ein zentraler Ansprechpartner ausgewählt werden, um zukünftige Stolpersteinverlegungen zu koordinieren und Pflegepatenschaften zu verteilen. Dieses bürgerschaftliche Modell wird bereits in anderen Städten erfolgreich praktiziert und von der Stadtverwaltung Erfurt unterstützt.

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