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Einheit in Vielfalt: Diskussion über das geeinte Deutschland beim Katholikentag

In der Diskussion mit Marc Frings beim Katholikentag sprach Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt über die Vielfalt und Unterschiede, die Deutschland charakterisieren. Trotz 34 Jahren seit der Wiedervereinigung sieht sie kein „einig Vaterland“, sondern betont die Verschiedenheit und Vielfalt innerhalb des Landes. Sie bemerkte auch signifikante Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland in verschiedenen Bereichen wie Erbschaften, Einkommen und Frauenbeschäftigung. Ihre Beobachtung war, dass gegenseitige Achtsamkeit, Neugier und der Umgang mit Vorurteilen zwischen den Regionen fehlen. Sie ermutigte dazu, das Potenzial derjenigen, die die Transformation des Ostens erlebten, zu nutzen, um die Resilienz der Gesellschaft zu stärken.

Beim Thema Grundgesetz, das 75 Jahre alt wird, unterstrich Göring-Eckardt die Bedeutung der ersten Aussage „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Sie betonte, dass dies das Fundament für Freiheitsrechte sei, für die sie sich einsetzen werde. Angesichts der bevorstehenden Wahlen und der Herausforderungen durch die AfD drängte sie darauf, gemeinsam gegen Populismus, Falschinformationen und Gewalt vorzugehen, da diese die Demokratie ernsthaft gefährden.

In Bezug auf mögliche Überlegungen zu einem Parteienverbot für die AfD betonte Göring-Eckardt die Notwendigkeit einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema und die Verteidigung der Verfassung gegen Angriffe. Sie betonte, dass die AfD oft einen anderen Eindruck erweckt als ihr Programm und stellte die Bedeutung von Frauenrechten und europäischen Werten heraus.

Zum Thema Hate Speech und Gewalt sprach sie über Mut und Engagement in der Politik und Gesellschaft. Sie hob hervor, dass Demokraten und Demokratinnen nicht weichen und betonte die Bedeutung der Zivilgesellschaft. Als Bundestagsvizepräsidentin und prominente Christin in den Grünen glaubt Göring-Eckardt, dass die Kirchen und Christen weiterhin ein wichtiger Gesprächspartner bleiben, auch wenn die Zahl der Gläubigen zurückgeht. Sie betonte die Bedeutung sozialer, diakonischer und caritativer Arbeit, sowie die Wichtigkeit von grundsätzlichen Werten und einer Streitkultur, die auf gegenseitigem Respekt beruht.