Das Leben einer Erfurter Hebamme: Zwischen Leidenschaft und finanziellen Herausforderungen

In Erfurt kämpft die ganze Branche der Hebammen mit schlimmen Zuständen, die als „absolut krank“ bezeichnet werden. Susan Küpper, eine leidenschaftliche Hebamme aus Erfurt, betont die Herausforderungen, denen sie und ihre Kollegen gegenüberstehen. Trotz der emotionalen Belohnungen ihres Berufs ist die finanzielle Entlohnung ein ernsthaftes Problem. Freiberufliche Hebammen wie Susan erhalten nur eine Pauschale von 40,37 Euro brutto pro Besuch, was nach Abzug aller Versicherungen und Gebühren oft unter dem Mindestlohn liegt. Dies führt zu einer untragbaren finanziellen Situation für die Hebammen.

Ein weiteres Problem ist die zeitliche Beschränkung der Besuche bei den Familien. Besonders in komplexen Situationen, wie beispielsweise bei gesundheitlichen Problemen von Müttern oder Neugeborenen, erfordern die Besuche mehr als 30 Minuten. Trotz dieser Herausforderungen weigert sich Susan, die Qualität ihrer Arbeit zu beeinträchtigen, da sie das Stillen als wichtige Präventivarbeit betrachtet. Die starre Gebührenverordnung und die niedrigen Pauschalen erschweren es den Hebammen, effizient zu arbeiten und angemessen entlohnt zu werden.

Die Belastungen durch die Bürokratie und die Abrechnungen mit den Krankenkassen sind ebenfalls ein enormer Stressfaktor für die Hebammen. Susan berichtet von unnötigen Hindernissen und Ineffizienzen in der Abrechnungspraxis, die ihre Arbeit zusätzlich erschweren. Trotz all dieser Schwierigkeiten bekräftigt Susan ihre Leidenschaft für ihren Beruf, betont jedoch die Dringlichkeit, dass die Bundesregierung Maßnahmen ergreifen muss, um die Situation der Hebammen zu verbessern.