Wie geht es mit Galeria in Erfurt weiter? Ein geheimes Dokument ist jetzt aufgetaucht und zeichnet ein bedrohliches Szenario. Es könnte eine Zerschlagung drohen – somit stünde auch die Zukunft in Erfurt auf der Kippe. Galeria-Gläubiger haben satte 880 Millionen Euro gegenüber der Warenhauskette angemeldet. Sollten sie dem Sanierungsplan zustimmen, erhalten sie jedoch nur einen geringen Teil ihres Geldes zurück. Die mögliche Ablehnung des Sanierungsplans durch die Gläubiger könnte schwerwiegende Konsequenzen haben.
Handelsexperte Jörg Funder geht davon aus, dass der Sanierungsplan von Galeria Karstadt Kaufhof angenommen wird. Eine Ablehnung wäre eine große Überraschung. Die Gläubiger stehen vor der Herausforderung, Zugeständnisse machen zu müssen, haben aber kaum eine andere Wahl. Die bevorstehende Entscheidung wird weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft von Galeria haben und auch die Arbeitnehmer stark betreffen.
Die Gläubiger von Galeria, darunter Vermieter, Lieferanten, das Finanzamt und die Bundesagentur für Arbeit, werden voraussichtlich einen Großteil ihrer Forderungen aufgeben müssen. Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus erwartet eine niedrige Insolvenzquote von nur 2,5 bis 3 Prozent. Denkhaus hofft, dass mögliche Zahlungen aus Ansprüchen gegen den bisherigen Eigentümer, die Signa-Gruppe des Unternehmers René Benko, die Quote noch erhöhen können. Eine Annahme des Plans würde nur eine teilweise Rückzahlung der Forderungen ermöglichen.
Für die Fortführung des Geschäftsbetriebs von Galeria stehen laut Insolvenzplan Mittel in Höhe von knapp 87 Millionen Euro zur Verfügung. Mögliche Investitionen der neuen Eigentümer sind dabei noch nicht berücksichtigt. Bei einer Ablehnung des Plans droht die Zerschlagung von Galeria, was zu erheblichen Konsequenzen führen würde. Es hängt nun von der Entscheidung der Gläubiger ab, wie die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter aussehen wird.
Jörg Funder betont, dass die Arbeitnehmer von einer Ablehnung des Sanierungsplans und einer möglichen Generalinsolvenz stark betroffen wären. Bei einer Annahme des Plans würden viele Lieferanten von Galeria zumindest teilweise entschädigt werden. Die Entscheidung der Gläubiger wird maßgeblich darüber entscheiden, ob Galeria eine Zukunft hat und wie sie aussehen wird.