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500 Jahre Evangelische Gesangsbücher: Eine Reise durch die Musikgeschichte

Vor 500 Jahren wurde das erste evangelische Gesangsbuch veröffentlicht, geschrieben vom Torgauer Kantor Johann Walter. Dies markierte einen wichtigen Schritt in der Geschichte der evangelischen Kirche. Das Jahr 1524 wird als Geburtsjahr des Kirchengesangbuchs angesehen, mit Werken wie dem „Achtliederbuch“ in Nürnberg und dem „Enchiridion“ in Erfurt. Johann Walter veröffentlichte sein Gesangbüchlein „Eyn geystlich Gesangk Buchleyn“, das erstmals mehrstimmige Chorsätze der wichtigsten evangelischen Choräle enthielt.

Die Bedeutung der Musik für die Verbreitung der guten Nachricht wurde von Luther in einer Vorrede für das Gesangbuch betont. Durch die Musik sollten die Menschen Freude am Singen finden, was bis heute in den 18.500 aktiven Chören des evangelischen Chorverbandes in Deutschland zum Ausdruck kommt. Diese Chöre umfassen etwa 340.000 Sängerinnen und Sänger, die die Tradition der kirchlichen Musik lebendig halten.

In Wittenberg wurde das Gesangbuch gedruckt und veröffentlicht, wobei Luther selbst die Vorrede verfasste. Das 500-jährige Jubiläum des Gesangbuchs wird mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert, darunter renommierte Chöre aus ganz Deutschland, die Gottesdienste und Konzerte gestalten. Eine Sonderausstellung im Bachhaus Eisenach mit dem Titel „Acht Lieder: 500 Jahre Gesangbuch – 300 Jahre Bachs Choralkantaten“ würdigt ebenfalls diesen bedeutenden Meilenstein in der Musikgeschichte.

Die Chorkonzerte spannen einen musikalischen Bogen über 500 Jahre, von pfingstlichen Motetten aus Johann Walters Gesangbüchlein bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen. Johann Walter, als Sänger und Komponist der kursächsischen Hofkapelle in Torgau, gilt als Pionier der evangelischen Kirchenmusik und gründete die Torgauer Stadtkantorei, die bis heute aktiv ist.

Die Sonderausstellung in Eisenach verdeutlicht die Musik als wesentlichen Bestandteil von Martin Luthers Reformationsbewegung. Dabei werden historische Werke wie das „Achtliederbuch“ und das „Erfurter Enchiridion“ von 1524 ausgestellt. Diese Ausstellung bietet einen Einblick in die Bedeutung der Musik in der religiösen und kulturellen Entwicklung im Kontext der Reformation.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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