Erfurt: Dramatischer Anstieg der Sterbefälle – Geburten auf historischem Tiefstand

In Thüringen wurden im Jahr 2023 erneut mehr als doppelt so viele Sterbefälle wie Geburten verzeichnet. Laut Angaben des Statistischen Landesamtes in Erfurt gab es rund 31.100 Sterbefälle im Vergleich zu etwa 13.000 Geburten. Diese Differenz stellte den dritthöchsten Stand seit 1955 dar, höher als in den Vorjahren 2022 und 2021. Die Zahl der Lebendgeburten sank um 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die niedrigste Geburtenzahl seit 1995 und die zweitniedrigste seit der Wiedervereinigung bedeutete.

Obwohl die Anzahl der Todesfälle im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um 5,1 Prozent zurückging, verzeichnete die Stadt Erfurt die höchste Anzahl von Verstorbenen mit 2631 Personen. Es folgten der Wartburgkreis mit 2315 und der Landkreis Gotha mit 2038 Gestorbenen. Die wenigsten Sterbefälle wurden in den kreisfreien Städten Suhl, Weimar und im Landkreis Sömmerda registriert. Den höchsten Sterbefallüberschuss hatte der Wartburgkreis mit 1.361 Personen, gefolgt von Gotha und Schmalkalden-Meiningen.

Diese Zahlen zeigen einen alarmierenden Trend, dem Thüringen gegenübersteht, da die Diskrepanz zwischen Geburten und Todesfällen weiterhin zunimmt. Die demografische Entwicklung und die Konsequenzen für die Gesellschaft werden zu den dringlichen Themen gehören, mit denen sich das Bundesland in den kommenden Jahren auseinandersetzen muss. Die Bereitstellung von Unterstützungs- und Fördermaßnahmen zur Stärkung der Geburtenrate und der Gesundheitsversorgung wird entscheidend sein, um dieser Herausforderung effektiv zu begegnen.