Der 51. Rennsteiglauf löste Glücksgefühle aus, als Marcel Bräutigam nach sechs Stunden und fast sieben Minuten als Sieger des Supermarathons über fast 74 km ins Ziel lief. Der 36-jährige Erfurter hatte endlich seinen lang gehegten Traum verwirklicht, nachdem sein letzter Marathon-Sieg acht Jahre zurücklag. Bräutigam knuddelte freudig seinen fünfjährigen Sohn Leon, der stolz mit ihm ins Ziel gelaufen war.
Die „Königin“ Kristin Hempel wurde ebenso gefeiert, wobei ihre Zwillingssöhne Richard und Oskar sie vom Zaun aus bejubelten. Hempel, die bereits 2012 den Marathon gewonnen hatte, sicherte sich nun ihren dritten Supermarathonsieg. Ihre ungewöhnliche Wahl von Haferschleim vor dem Rennen, statt des üblichen Käsebrötchens zum Frühstück, überraschte sie, betonte jedoch ihre Vertrautheit und Routine.
Frank Merrbach, trotz Erkältung gestartet, musste für seinen dritten Platz im Supermarathon hart kämpfen. Er betonte, wie sehr ihm und den anderen Teilnehmern Marcel Bräutigams Sieg gegönnt war. Roman Freitag setzte seine bemerkenswerte Halbmarathon-Serie fort und verblüffte die Konkurrenz zum dritten Mal in Folge. Im Ziel kam es zu einem Generationentreffen, als Roman Freitag mit seiner Mutter und dem 85-jährigen Opa jubelte, die ebenfalls den Halbmarathon erfolgreich beendeten.
Nadine Hübel konnte in der 21-km-Strecke ihren vierten Sieg in Folge erringen und stellte damit einen Rekord ein. Sie äußerte ihre Entschlossenheit, im nächsten Jahr erneut anzutreten und ihren fünften Erfolg anzustreben. Auf der Marathonstrecke siegte die Triathletin Annika Oettinger aus Hamburg, die bereits 2016 unter ihrem Mädchennamen Krull triumphiert hatte. Der schnellste Mann war Samsom Tesfazghi Hayalu vom SV Sömmerda. Mit insgesamt 15.018 Startern zeigte sich der Rennsteiglauf-Präsident Jürgen Lange zufrieden über das starke Teilnehmerfeld, auch ein Jahr nach dem Jubiläum.