Wartburgkreis. Trotz der steigenden Arbeitslosigkeit melden Unternehmen eine Vielzahl an offenen Stellen: Allein im Raum Eisenach sind über 1200 Stellen zu besetzen.
Steigende Arbeitslosigkeit in Südwestthüringen
Im Juli hat die Arbeitslosigkeit im Wartburgkreis zugenommen, wie die Arbeitsagentur in Suhl bekannt gab, die für diesen Landkreis verantwortlich ist. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 5,7 Prozent, was dennoch der niedrigste Anstieg in der Region ist. Im gesamten Südwestthüringen beträgt die Arbeitslosenquote 5,5 Prozent, was einen Anstieg um 0,3 Punkte im Vergleich zum Juni darstellt.
Fakten über Langzeitarbeitslosigkeit
Die Situation ist besonders besorgniserregend für ältere Arbeitnehmer: Etwa zwei Drittel der Arbeitslosen sind 55 Jahre oder älter. Langzeitarbeitslosigkeit stellt ebenfalls eine große Herausforderung dar: Mit 4093 Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, zeigt sich ein alarmierender Trend im Bezirk. Diese Gruppe benötigt besondere Unterstützung, da sie oft Schwierigkeiten hat, wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert zu werden.
Die Rolle der Arbeitsagentur
Die Agentur berichtet von über 4774 registrierten Arbeitslosen im Wartburgkreis, was einen Anstieg von gut 180 Menschen im Vergleich zum Vormonat darstellt. Dieser Anstieg wird durch neue Arbeitsuchenden, die sich bezirksweit im vergangenen Monat arbeitslos gemeldet haben, verstärkt. Von den 3043 neu gemeldeten Arbeitslosen stammten mehr als 1100 aus einer vorherigen Erwerbstätigkeit. Dennoch beendeten 2379 Personen ihre Arbeitslosigkeit, von denen 741 eine neue Stelle antraten.
Der Arbeitsmarkt in Bewegung
Trotz der Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt sind jedoch 1217 offene Stellen im Wartburgkreis gemeldet. Diese Zahl liegt um 70 unter dem Stand des Vormonats, während dennoch eine Nachfrage nach Arbeitskräften besteht. Der Leiter der Agentur, Wolfgang Gold, spricht von einer „anhaltend schwachen Dynamik auf dem Arbeitsmarkt“.
Soziale Absicherung und Unterstützung
Aktuell beziehen etwa 40 Prozent der Arbeitslosen Arbeitslosengeld, während fast 60 Prozent Bürgergeld empfangen. Zudem sind 1900 der mehr als 7500 Arbeitssuchenden als nicht erwerbsfähig eingestuft. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften bleibt stabil bei rund 4240.
Ausblick und Bedeutung für die Region
Die steigende Arbeitslosigkeit im Wartburgkreis erfordert dringend Maßnahmen zur Unterstützung der Betroffenen. Die regionale Wirtschaft ist weiterhin auf der Suche nach geeigneten Fachkräften, was auf ein Paradox hinweist: einerseits gibt es viele Arbeitslose, andererseits fehlen den Unternehmen häufig die passenden Mitarbeiter. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Programme zur Qualifizierung und Integration zu entwickeln, um die Chancen für Arbeitsuchende zu verbessern und gleichzeitig den Bedarf der Unternehmen zu decken.