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Neonazi-Gruppe Knockout 51 : Haftstrafen für Aufbau von Nazi-Kiez in Eisenach

Urteil in Jena: Haftstrafen gegen Mitglieder von „Knockout 51″

In einem wegweisenden Urteil am Oberlandesgericht Jena wurden Haftstrafen zwischen zwei Jahren und zwei Monaten bis zu drei Jahren und zehn Monaten gegen vier Mitglieder der rechtsextremen Kampfsportgruppe „Knockout 51“ verhängt.

Der Prozess enthüllte, dass die Angeklagten unter der Leitung von Leon R. den Aufbau eines „Nazi-Kiezes“ in Eisenach planten, der als „national befreite Zone“ konzipiert war. Die Gruppe nutzte 3D-Drucker, um Waffenteile herzustellen und plante sogar gezielte Tötungen von politischen Gegnern und Polizisten.

Nicht terroristisch, aber kriminell

Der Vorsitzende Richter, Martin Giebel, hob hervor, dass „Knockout 51“ zwar nicht als terroristische Vereinigung eingestuft wurde, aber dennoch die offensive Verbreitung rechtsextremer Ideologien und die Anwendung tödlicher Gewalt gegen politische Gegner anstrebte.

Die Bundesanwaltschaft hatte die Gruppe zunächst als terroristische Vereinigung betrachtet, jedoch wurde dieser Vorwurf im Verlauf des Prozesses verworfen, da „Knockout 51“ hauptsächlich auf schwere Körperverletzungen abzielte, nicht auf Mord.

Aufarbeitung und weitere Ermittlungen

Das Urteil markiert einen wichtigen Meilenstein in der Aufklärung des Komplexes „Knockout 51“, obwohl damit die Arbeit noch nicht abgeschlossen ist. Weitere Prozesse gegen Mitglieder und Unterstützer der Gruppe sowie Ermittlungen im Zusammenhang mit dem „Flieder Volkshaus“ in Eisenach stehen noch an.

Nach Aussagen des Rechtsextremismus-Forschers Miro Dittrich ist „Knockout 51“ kein Einzelfall, sondern Teil einer besorgniserregenden Entwicklung zur Gründung und Vernetzung weiterer rechtsextremer Organisationen im Kampfsportbereich, vor allem im Osten Deutschlands.

Der Ausgang des Verfahrens ist noch nicht rechtskräftig und wird weiterhin genau verfolgt.

Artikel von: Anna Müller

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