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EU-Agrarförderung in Gefahr: NABU warnt vor massivem Rückschritt für Naturschutz in Thüringen

Der stille Kampf um die Zukunft der europäischen Landwirtschaft

Das Europäische Parlament plant im Schnellverfahren, die ökologischen Mindeststandards der EU-Agrarförderung (GAP) erheblich zu schwächen. Laut dem Naturschutzbund Thüringen (NABU) führt dieser bevorstehende Beschluss zu einem Ausverkauf von hart erkämpften Errungenschaften im Bereich des Naturschutzes in der europäischen Landwirtschaft. Diese Maßnahme wird die EU-Agrarpolitik um Jahrzehnte zurückwerfen.

Experten befürchten, dass der Rückgang der Insekten- und Feldvogelpopulationen, darunter auch gefährdete Arten wie der Kiebitz und die Feldlerche, mit dieser Entscheidung weiter voranschreiten wird, auch in Thüringen. Das aktuelle System der pauschalen Flächenzahlungen wird als treibende Kraft des Artenrückgangs, der Klimakrise und des Strukturwandels in der Landwirtschaft angesehen. Landwirte, die Maßnahmen zur Bewältigung von Bodenerosion, Dürren und Überschwemmungen ergreifen möchten, finden sich allein gelassen und ohne angemessene Unterstützung.

In Anbetracht dieser drohenden Entwicklungen ruft der NABU Deutschland dazu auf, national tätig zu werden. Der Bundeslandwirtschaftsminister wird aufgefordert, einen eigenen Plan zur Förderung von Klima- und Naturschutz in der Landwirtschaft zu entwickeln, um den befürchteten Rückschritt durch freiwillige Maßnahmen zumindest teilweise abzumildern. Es wird betont, dass zusätzliche Gelder aus den pauschalen Flächenzahlungen für die Förderung von sogenannten Ökoregelungen bereitgestellt werden müssen, um umweltfreundliche Praktiken in der Landwirtschaft zu unterstützen.

Der NABU fordert von der EU und den europäischen Mitgliedsstaaten eine konsequente Umsetzung von Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität und zur Bekämpfung des Klimawandels. Der Verlust von Glaubwürdigkeit in Sachen Naturschutz und Klima wirft ein schlechtes Licht auf die EU, die sich international als Vorreiterin in diesen Bereichen präsentieren möchte. Es liegt nun an den einzelnen Ländern, einschließlich Deutschlands, dringend notwendige Schritte zum Schutz der Umwelt und Förderung nachhaltiger Landwirtschaft zu unternehmen.

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