Eisenach

Ein Schatz für die Musikgeschichte: 450 Blasinstrumente für das Bachhaus

Sammler Günter Hett aus Bergisch Gladbach überlässt dem Bachhaus in Eisenach 450 wertvolle Blasinstrumente, darunter Raritäten aus der Zeit Johann Sebastian Bachs, und sichert damit den Erhalt und die Ausstellung seiner Sammlung in einem neuen Ausstellungsraum bis Ende 2024.

In Bergisch Gladbach wurde kürzlich die Auflösung einer bemerkenswerten Musikinstrumentensammlung bekannt, die ein weiteres Kapitel in der über 300-jährigen Geschichte der Blasinstrumente aufschlägt. Über 1300 Instrumente, das Vermächtnis des 82-jährigen Sammlers Günter Hett, werden nun in einem neuen Kontext präsentiert. Ein bedeutender Teil dieser wertvollen Sammlung, bestehend aus 450 Blasinstrumenten, wird an das Bachhaus in Eisenach übergeben.

Wertvolle Übertragung nach Eisenach

Die Entscheidung von Hett, seine Sammlung zu veräußern, steht im Zeichen des Erhalts und der guten Pflege der Instrumente. „Ich freue mich, dass sie in gute Hände kommen“, äußerte Hett bei der Übergabe. Diese Instrumente, darunter ein außergewöhnlich seltener Zink aus dem 17. Jahrhundert und die geschätzte Silbertrompete von 1720, werden im Eisenacher Bachhaus einen „ehrenvollen Platz“ erhalten. Mit der Übernahme wird das Museum die Vielfalt seiner Ausstellung erweitern und einen neuen Fokus auf Instrumente der Barockzeit und darüber hinaus legen.

Geschichte und Leidenschaft des Sammlers

Günter Hett, gebürtiger Essener, ist nicht nur Sammler, sondern auch leidenschaftlicher Bläser. Seine Reise in die Welt der Musikinstrumente begann in der Kindheit mit dem Trompete spielen und führte über 30 Jahre intensiven Sammelns und Restaurierens von Blasinstrumenten. Hett hatte in dieser Zeit nicht nur eine beachtliche Sammlung aufgebaut, sondern auch beeindruckende 400 Instrumente restauriert, was ungefähr 10.000 Arbeitsstunden in Anspruch nahm.

Betonung der Blasinstrumente im Bachhaus

Die Übernahme dieser Sammlung ist auch eine Antwort auf die bisherige Herausforderung, authentische historische Instrumente aus Bachs Zeit zur Verfügung zu stellen. Das Bachhaus, das Instrumente und Exponate aus dem Leben von Johann Sebastian Bach präsentiert, wird einen neuen Ausstellungsraum für die nach Bachs Epoche gesammelten Instrumente einrichten. Diese Bemühungen werden durch finanzielle Mittel des Bundes und des Freistaats Thüringen unterstützt, die zusammen 130.000 Euro zur Verfügung stellen, um den neuen Bereich zu realisieren.

Kulturelle Bedeutung in der Region

Die Schenkung ist nicht nur für das Bachhaus ein Glücksfall, sondern auch für die regionale Kulturszene. „Besser als mit dieser Sammlung wird sich die Entwicklung der Blasinstrumente bis heute nie erzählen lassen“, betonte der Direktor des Bachhauses, Jörg Hansen. Diese Initiative stärkt das kulturelle Erbe der Region und ermöglicht es, die musikhistorische Entwicklung anschaulich zu vermitteln.

Ausblick auf die zukünftige Ausstellung

Die neuen Vitrinen und Ausstellungsbereiche im Bachhaus sollen bis Ende 2024 fertiggestellt werden. Der neue Raum wird nicht nur dazu dienen, die gesammelten Instrumente auszustellen, sondern auch als Bildungsstätte fungieren, um das Wissen über die Entwicklung der Blasinstrumente und deren technische Feinheiten zu verbreiten. Der Wunsch von Hett, dass die Instrumente nicht zerstreut werden, wird somit in ein öffentlich zugängliches und respektvolles Projekt umgesetzt.

Mit dieser Sammlung wird ein wichtiger Teil der Musikkultur nicht nur erhalten, sondern auch aktiv belebt. Hett, der auch Teil des Ensembles „Banchetto Musicale“ in Bergisch Gladbach ist, wird weiterhin die Musik und die Instrumente, die ihm so am Herzen liegen, fördern und unterstützen.

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