In Thüringen offenbart sich derzeit eine bemerkenswerte ökologische Wunderwelt! Dank intensiver Pflegemaßnahmen durch die Wildtierland Hainich GmbH am Sonnenstein zeigt sich ein Naturphänomen, das selbst Wissenschaftler in Staunen versetzt. Diese Bemühungen führten zur Renaissance des Magerrasens, der nun zahlreichen seltenen Arten einen Lebensraum bietet. Geschäftsführerin Dr. Katrin Vogel betont die Besonderheit des Magerrasens am Sonnenstein, wo nicht nur zarte Orchideen, sondern auch der seltene Quendel-Ameisenbläuling bewundert werden kann.
Der Quendel-Ameisenbläuling ist ein Schmetterling mit einem faszinierenden Lebenszyklus. Seine Raupen leben zunächst an Blüten von wildem Oregano und Thymian, bevor sie sich von Wiesenameisen in ihre Bauten tragen lassen. Dort ernähren sie sich von Ameisennachwuchs und produzieren Honigtau, den die Ameisen als Nahrung nutzen. Sobald der Falter im Frühling schlüpft, muss er das Ameisennest rasch verlassen, um nicht von den Ameisen gefressen zu werden.
Die landschaftspflegerischen Maßnahmen am Sonnenstein wurden in enger Zusammenarbeit mit der Firma „Forstdienstleistung Michael Richter“ durchgeführt, wobei Dornen entfernt, sensible Bereiche geschützt und ökologische Korridore geschaffen wurden. Die Kooperation mit dem Arbeitskreis Heimische Orchideen Thüringen e. V. (AHO) und Unterstützung durch Ministerien auf Landes- und Bundesebene haben die Grundlage für eine nachhaltige Beweidung und Pflege des Biotops geschaffen.
Die Natura 2000-Station Unstrut-Hainich/Eichsfeld, die von der Wildtierland Hainich gGmbH betreut wird, befindet sich im Nordwesten Thüringens. Hier werden verschiedene Naturschutzprojekte initiiert und umgesetzt, was zu einer reichhaltigen Vogelwelt führt, die von dem verbesserten Nahrungsangebot profitiert. Natura 2000 ist als weltweit größtes, grenzübergreifendes Schutzgebietsnetz darauf ausgerichtet, den Schutz wildlebender Tiere und Pflanzen sowie ihrer Lebensräume in Europa zu fördern.