Thüringen

Der Freistaat Thüringen plant die Elektrifizierung des Schienennetzes bis 2035

Neue Ära im Nahverkehr: Akku-Züge revolutionieren den Thüringer Schienenverkehr

Das Ministerium für Infrastruktur des Freistaats Thüringen hat kürzlich bekannt gegeben, dass ein neues Netz mit batterieelektrischen Zügen ausgeschrieben wurde. Mit diesem Schritt soll ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor geleistet werden. Das Ziel ist es, den Anteil der Dieselzüge im Thüringer Nahverkehrsnetz bis 2035 auf unter fünf Prozent zu senken.

Der aktuelle Verkehrsdurchführungsvertrag „Dieselnetz Nordthüringen“ mit der DB Regio AG endet im Dezember 2025. Nach einem Übergangszeitraum von rund drei Jahren sollen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2028 erstmals batterieelektrische Fahrzeuge auf den Strecken des Netzes eingesetzt werden. Das Vergabeverfahren für das neue Netz namens „Mittelthüringer Akku-Netz“ (MAN) hat vor Kurzem begonnen. Das MAN wird rund 13 Prozent des Thüringer SPNV dekarbonisieren und auch Linien des aktuellen Dieselnetzes Südthüringen sowie die RB-Linie Erfurt–Arnstadt–Saalfeld umfassen.

Daniel Wom Webdesign

Die neuen batterieelektrischen Fahrzeuge werden nicht nur dazu beitragen, die Emissionen zu reduzieren, sondern auch Fahrzeitverkürzungen zwischen Erfurt und Ilmenau bzw. Erfurt und Nordhausen ermöglichen. Das Betriebskonzept sieht zudem eine Sicherung und punktuelle Ausweitung der heutigen Leistungen bis ins Jahr 2043 vor. Die neuen Züge werden über barrierefreie Einstiege, großzügige Sitzabstände, WLAN, Videoüberwachung, eine moderne elektronische Fahrgastinformation und großzügige Fahrradabteile verfügen.

Ein weiterer Schritt in Richtung Mobilitätswende ist die einheitliche Gestaltung der Fahrzeuge, die der Freistaat Thüringen erstmalig vorgeben wird. Dieses Design soll schrittweise auf weitere Vergabenetze ausgeweitet werden, um die Zugehörigkeit zum Thüringer SPNV für Fahrgäste sichtbar zu machen. Das Vergabeverfahren für das MAN wird europaweit ausgeschrieben, die Angebotsfrist endet Mitte Oktober 2024, und der Zuschlag ist für Anfang 2025 geplant. Der Vertrag wird eine Laufzeit von 15 Jahren haben, und der Freistaat Thüringen ist alleiniger Auftraggeber für dieses Projekt.

Lebt in Thüringen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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