In Gotha, Thüringen, droht die berühmte Wasserkunst aufgrund von Biberaktivitäten vorübergehend zu versiegen. Die Dönerstadt, die seit über 600 Jahren auf Wasser aus dem Thüringer Wald angewiesen ist, sieht sich gezwungen, die Brunnen im Stadtzentrum für die nächsten drei bis vier Wochen trocken zu legen. Der Grund für die Wasserabstellung sind Biberdämme, die den Leinakanal verstopfen, die unter anderem die beliebten Brunnen speisen. Bert Schwachheim, Geschäftsführer des Gewässerunterhaltungsverbands Hörsel/Nesse, erklärte, dass zur Lösung des Problems das Wasser in einen anderen Bach umgeleitet werden muss.
Um die Biber zu vergrämen, wird auch ein planmäßiger Rückbau der Dämme nach deren Abwanderung erfolgen. In der Region wurden über ein Dutzend Biberdämme festgestellt, die nicht nur das Wasser stauen, sondern auch die Uferdämme gefährden. Diese Maßnahmen kommen mit einem Preis: Über 40.000 Euro müssen für das Biber-Management aufgebracht werden. Aktuell sind etwa sechs Biberfamilien betroffen. Die unter Schutz stehenden Tiere könnten jedoch zurückkehren, wenn nicht alternative Nahrungsquellen geschaffen werden. Die Situation lässt die Bürger von Gotha und Touristen auf das künstlerische Wasserspiel blicken, das vorerst keinen Wasserlauf mehr bieten kann. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.