Ursprünglich war eine Protestaktion der Apotheker vor der Staatskanzlei in Erfurt für heute um 15 Uhr geplant, die jedoch aufgrund des fehlenden Referentenentwurfs abgesagt wurde. Die Apotheker:innen in Thüringen beabsichtigen dennoch, auf die desaströse Situation der Apotheken aufmerksam zu machen. Am Nachmittag werden etwa 500 Apotheken nur noch über die Notdienstklappe erreichbar sein, was zu Warteschlangen und Verzögerungen für die Kund:innen führen kann.
Trotz der Absage der Protestaktion hat der Apothekerverband angekündigt, dass die Mehrheit der Apotheken in Thüringen sich an der Aktion beteiligen wird. Darüber hinaus werden die Apotheker:innen Schaufenster rot oder schwarz dekorieren und das Apotheken-A entfernen. Die Schaufensteraktion wird bis zum 21. April fortgesetzt, während der Klappendienst nur am heutigen Nachmittag stattfindet.
Ab dem 22. April startet die bundesweite Protestaktion der Abda unter dem Motto „Wir sehen rot.“ Apothekenmitarbeiter:innen werden bis zum 27. April rote Kleidung tragen, um auf die zunehmend dramatische wirtschaftliche Lage der Apotheken vor Ort hinzuweisen. Der Verbandschef Stefan Fink betont die Notwendigkeit einer Honoraranpassung, da 43 Prozent der Apotheken in Thüringen von wirtschaftlichen Problemen betroffen sind.
Der Verband warnt davor, dass 64 Apotheken in Thüringen unverschuldet vor dem wirtschaftlichen Aus stehen, da ihnen die Attraktivität und Wirtschaftlichkeit fehlen. In den letzten 15 Monaten musste Thüringen den Verlust von 16 Apotheken verkraften, während bundesweit fast 500 Apotheken aus wirtschaftlichen Gründen schließen mussten. Der Verband fordert von der Bundesregierung Soforthilfe und eine jährliche dynamisierende Anpassung des Apothekenhonorars, um die Arzneimittelversorgung für die Patienten langfristig sicherzustellen.
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