In Thüringen fanden Landrats– und Oberbürgermeisterwahlen statt, bei denen die AfD unter der Führung von Rechtsaußen Björn Höcke keinen direkten Sieg erringen konnte. Trotzdem konnte die AfD in einigen Kommunalparlamenten der CDU Konkurrenz machen und sich sogar in Pattsituationen behaupten. Ein kontroverses Ergebnis war das Abschneiden eines Neonazis, Tommy Frenck, der mit 24,9 Prozent in die Stichwahl für die Landratswahl im Kreis Hildburghausen gelangte.
Von den 13 angetretenen AfD-Kandidaten schafften es neun in die Stichwahl oder standen kurz davor, hauptsächlich gegen Kandidaten der CDU. Dennoch lag die AfD nur im Landkreis Altenburger Land vorne, während ihre Bewerber in anderen Regionen hinter den Kandidaten anderer Parteien landeten. Experten wie der Politikwissenschaftler Oliver Lembke haben festgestellt, dass die AfD sich zu einer kommunalen Kraft entwickelt hat, die die CDU in die Stichwahl drängt, aber trotzdem keinen klaren Führungsvorsprung auf kommunaler Ebene erringen kann.
Lembke prognostiziert, dass die CDU bei den bevorstehenden Stichwahlen am 9. Juni voraussichtlich erfolgreich sein wird, da sich Allparteien-Allianzen gegen die AfD bilden könnten. Die AfD hat in den letzten Wochen aufgrund zahlreicher Skandale an Glaubwürdigkeit verloren, was sich auch auf die Wahlergebnisse niederschlägt. Die Thüringer CDU behielt ihre traditionelle Stärke auf kommunaler Ebene bei und hat gute Aussichten auf eine Reihe von Landratsämtern.
Die AfD erlangt mit ihren Sitzen in den kommunalen Vertretungen mehr Einfluss und Erpressungsmacht, um ihre politischen Vorstellungen durchzusetzen. Durch ihre Stärke wird es für andere Parteien schwieriger, sie zu isolieren. Bei den Kreistags- und Stadtratswahlen in Thüringen lagen CDU und AfD fast gleichauf, wobei die AfD im Vergleich zu 2019 deutlich an Stimmenanteilen gewann. Insgesamt waren rund 1,74 Millionen Menschen in Thüringen zur Wahl aufgerufen, um Landräte, Oberbürgermeister und verschiedene kommunale Vertreter zu wählen.
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