Die Thüringer Kommunalwahl brachte der AfD von Björn Höcke keinen ersehnten Erfolg im ersten Anlauf. Obwohl die Partei in einigen Bereichen nahe an der CDU liegt, konnte sie nur im Landkreis Altenburger Land die Führung übernehmen. Trotz der Schwäche in den Ergebnissen haben neun von 13 AfD-Kandidaten den Sprung in die Stichwahl geschafft oder standen kurz davor. Besonders im Landkreis Altenburger Land lag die AfD vorne, während ihre Bewerber in anderen Gebieten weit zurücklagen.
Eine auffällige Erscheinung bei den Wahlen war das erstmalige Auftreten des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) mit teils guten Ergebnissen in Thüringer Kreisen wie Gotha, Greiz, Sonneberg und Wartburgkreis. Dabei erreichte das BSW in einigen Regionen zweistellige Stimmenanteile. Zudem gewann der BSW-Kandidat Robert Henning im Stadtteil Bleicherode der Stadt Bleicherode die Wahl des Ortschaftsbürgermeisters gegen einen CDU-Konkurrenten.
Der Thüringer Landkreistag gab Prognosen bezüglich der Stichwahlen ab und betonte, dass die AfD keine Mehrheitsbildung in den Kommunalvertretungen jenseits einer Kooperation mit Extremisten erwarten könne. In den zwölf betroffenen Kreisen wurde prognostiziert, dass fünf der sechs aktuellen Amtsinhaber die Stichwahl gewinnen werden. In den restlichen sechs Landkreisen wird es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den führenden Kandidaten von CDU und AfD kommen.
Die Kommunalwahl in Thüringen verlief somit nicht wie von einigen erwartet. Die AfD von Höcke verzeichnete keine klaren Siege im ersten Wahlgang und steht nun vor einigen Stichwahlen. Dieses Ergebnis zeigt eine klare Tendenz in der Ablehnung extremistischer Positionen und könnte weitere politische Entwicklungen in Thüringen beeinflussen.