Rechtsextremismus in Thüringen: Experte warnt vor gefestigten Strukturen und AfD-Erfolg

Der Berliner Politikwissenschaftler und Rechtsextremismusforscher Hajo Funke äußerte gegenüber der „Rheinischen Post“, dass er von gefestigten rechtsextremistischen Strukturen in Thüringen ausgeht. Insbesondere mit Blick auf die Kommunalwahlen im Bundesland sieht Funke die Etablierung des Rechtsextremismus in Regionen mit bereits vorhandenen rechtsextremen und gewaltbereiten Strukturen. Er betonte, dass die AfD in einigen Gebieten, wie beispielsweise im Altenburger Land, eine starke Position eingenommen hat und neben der CDU als sozusagen Volkspartei betrachtet werden kann.

Obwohl nicht alle Wähler in diesen Regionen sich mit den Thesen von Björn Höcke identifizieren, zeigt das Wahlergebnis dennoch eine hohe Bereitschaft, eine der rechtsextremistischsten Parteien in Westeuropa zu wählen. Trotz des Wahlsiegs der AfD in bestimmten Landkreisen, wie im ostthüringischen Altenburger Land, befindet sich die Partei nun in einer Stichwahl.

Funke appellierte an die demokratischen Parteien in Thüringen, sich vor der Wahl zu einigen und gemeinsam Maßnahmen gegen den Vormarsch des Rechtsextremismus zu treffen. Er forderte insbesondere den Landeschef der CDU, Mario Voigt, auf, sich mit anderen Parteien wie den Linken und dem Bündnis Bündnis 90/Die Grünen abzustimmen. Funke warnte davor, dass ohne eine gemeinsame Strategie zur Bekämpfung des Rechtsextremismus weitere Landkreise in Thüringen der AfD verloren gehen könnten.