Die Situation alleinerziehender Eltern in Thüringen stellt eine große Herausforderung dar, die nicht nur emotional, sondern vor allem finanziell belastend ist. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung mit Sitz in Gütersloh sind die finanziellen Risiken für Alleinerziehende in Thüringen besonders hoch.
Hohe Alleinerziehendenquote in Thüringen
Der Anteil alleinerziehender Haushalte in Thüringen liegt im Vergleich zu anderen Bundesländern mit 23,9 Prozent über dem Durchschnitt. Die Mehrheit besteht aus alleinerziehenden Müttern, während Väter nur 18 Prozent ausmachen. Obwohl die Zahl der alleinerziehenden Familien vergleichsweise hoch ist, sind relativ wenige von Armut betroffen.
Finanzielle Herausforderungen trotz Erwerbstätigkeit
Laut der Studie der Bertelsmann Stiftung ist die Armut unter Alleinerziehenden nicht darauf zurückzuführen, dass sie keiner Arbeit nachgehen. Tatsächlich sind 71 Prozent der alleinerziehenden Mütter und 87 Prozent der Väter berufstätig. Die finanzielle Belastung wird oft durch ausbleibende Unterhaltszahlungen verstärkt. Reformen wie der Unterhaltsvorschuss oder Kinderzuschlag haben die Situation der Alleinerziehenden nicht wesentlich verbessert, da es an adäquater Unterstützung wie mehr Kitaplätzen und flexibleren Arbeitsmodellen mangelt.
Um die Armutsfalle für alleinerziehende Familien zu überwinden, fordert die Stiftung weitere Maßnahmen wie eine verlässliche Ganztagsbetreuung in Schulen und Anreize für Väter, mehr Verantwortung in der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder zu übernehmen. Der aktuelle Gesetzentwurf zur Kindergrundsicherung wird als unzureichend angesehen, um die finanzielle Situation alleinerziehender Familien nachhaltig zu verbessern.
Es ist wichtig, dass gesellschaftliche und politische Maßnahmen ergriffen werden, um die finanzielle Stabilität alleinerziehender Eltern zu fördern und das Armutsrisiko für Kinder zu minimieren. Durch eine gezielte Unterstützung können Familien in Thüringen und deutschlandweit vor finanziellen Engpässen geschützt werden.