Die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Thüringen haben der AfD von Rechtsaußen Björn Höcke keinen durchschlagenden Erfolg beschert. Während die Partei in einigen Kommunalparlamenten an Einfluss gewinnt und der CDU nahekommt, blieb ein großer Sieg im ersten Anlauf aus. In der Stichwahl oder kurz davor standen neun von 13 angetretenen AfD-Kandidaten, hauptsächlich gegen CDU-Gegner. Lediglich im Landkreis Altenburger Land in Ostthüringen konnte die AfD einen Vorsprung verzeichnen. Trotzdem sind die AfD-Kandidaten in den Kommunen weiterhin hinter den Bewerbern anderer Parteien zurückgeblieben.
Experten zufolge entwickelt sich die AfD zu einer kommunalen Kraft, die die CDU in die Stichwahl zwingt. Trotz fehlender Führung auf kommunaler Ebene kann die AfD ihr Potenzial, das sie in Umfragen auf Landesebene zeigt, in den Kommunen ausschöpfen. Allerdings wird die Thüringer AfD vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft und überwacht.
Die CDU hingegen konnte auf kommunaler Ebene in Thüringen ihre Position behaupten und hat Aussicht auf mehrere Landratsämter, darunter auch in der Landeshauptstadt Erfurt, wo sie nach 18 Jahren SPD-Führung eine Rückeroberung des Rathauses anstrebt. Experten glauben, dass die CDU bei den bevorstehenden Stichwahlen am 9. Juni im Großen und Ganzen erfolgreich sein wird, da Allparteien-Allianzen gegen die AfD gebildet werden.
Trotz des relativen Erfolgs der AfD bei den Kommunalwahlen in Thüringen könnte die Partei mehr „Erpressungsmacht“ erhalten, um ihre Position in den kommunalen Vertretungen zu stärken und ihre Ideen und Vorlagen durchzubringen. Mit einem fast gleichauf liegenden Stimmenanteil von CDU und AfD bei den Wahlen der Kreistage und Stadträte in Thüringen zeigt sich, dass die politische Landschaft in der Region im Umbruch ist. Die Kommunalwahlen in Thüringen mit einer Wahlbeteiligung von rund 1,74 Millionen Menschen umfassten die Wahl von 13 von 17 Landräten, 5 Oberbürgermeistern der kreisfreien Städte sowie die Auswahl von Kreistagen, Gemeinde- und Stadträten sowie ehrenamtlichen und hauptamtlichen Bürgermeistern.
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