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AfD scheitert bei Kommunalwahlen in Thüringen: CDU rückt näher heran

Bei den Kommunalwahlen in Thüringen blieb ein deutlicher Sieg für die AfD aus. Die Partei unter der Führung von Rechtsaußen Björn Höcke konnte keinen Sieg im ersten Anlauf bei den Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen erzielen. Dennoch rückte die AfD der CDU in einer Reihe von Kommunalparlamenten bedenklich nahe. Besonders bemerkenswert war das Abschneiden eines Neonazis bei der Landratswahl im Kreis Hildburghausen, wodurch dieser in die Stichwahl gelangte.

Von den 13 angetretenen AfD-Kandidaten schafften es neun in die Stichwahl oder standen kurz davor, vor allem gegen CDU-Kandidaten. Lediglich im Landkreis Altenburger Land in Ostthüringen lag die AfD vorn, während ihre Bewerber in anderen Regionen weit hinter den Kandidaten anderer Parteien zurückblieben. Als gesichert rechtsextremistisch und beobachtet wird die Thüringer AfD vom Landesverfassungsschutz eingeschätzt.

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Der Bochumer Politikwissenschaftler Oliver Lembcke bezeichnete die AfD als aufstrebende kommunale Kraft. Obwohl die Partei Rathäuser nicht erobere, zwinge sie die CDU vermehrt in Stichwahlen. Dennoch reiche es der AfD nicht zur Führung auf kommunaler Ebene, jedoch sei es ihr gelungen, ihr Potenzial auch auf kommunaler Ebene auszuschöpfen. Lembcke prognostizierte, dass die CDU sich bei den Stichwahlen durchsetzen werde, da Allparteien-Allianzen gegen die AfD geschmiedet wurden.

Die CDU konnte ihre Stellung in Thüringen traditionell halten und hat gute Chancen auf eine Reihe von Landratsämtern, darunter die Landeshauptstadt Erfurt. In Weimar und Suhl errangen CDU-Kandidaten bereits im ersten Wahlgang deutliche Mehrheiten und zogen in die Rathäuser ein. Trotz knapper Mehrheiten verfehlte die CDU-Kandidatin im Landkreis Weimarer Land die absolute Mehrheit nur knapp.

In den Kreistagen und Stadträten in Thüringen lagen CDU und AfD nach einem Zwischenstand fast gleichauf. Die CDU hielt ihren Stimmenanteil stabil, während sich die AfD im Vergleich zu 2019 um fast zehn Punkte verbesserte. Linke, SPD und Grüne, die in Thüringen die Landesregierung stellen, erlitten Verluste. In einigen Regionen wie dem Landkreis Sonneberg konnte die AfD mit 36,6 Prozent eine starke Position behaupten.

Insgesamt waren 1,74 Millionen Menschen in Thüringen zur Teilnahme an den Kommunalwahlen aufgerufen. Die AfD liegt nach aktuellen Umfragen zur Landtagswahl trotz Einbußen mit 30 Prozent deutlich vor der CDU und der Linken unter Ministerpräsident Bodo Ramelow. Thüringen wird seit 2014 von einer rot-rot-grünen Koalition regiert, die seit 2020 keine eigene Mehrheit im Landtag mehr besitzt.

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