Die AfD in Thüringen musste am Mega-Wahlsonntag mehrere Rückschläge verkraften, da sie trotz kleiner Zuwächse nach dem ersten Wahldurchgang kein Spitzenamt gewinnen konnte. Besonders im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt sorgt die Partei für Unruhe. Bei den Kreistagswahlen gab es zwei konkurrierende AfD-Listen, wobei die AfD-Liste unter der Führung von Björn Höcke schlechter abschnitt. Die Parteispitze um Höcke stellte eine eigene Liste als Alternative für den Landkreis (AfL) auf, die die offizielle AfD-Liste unterbot.
Die Thüringer AfD kündigte an, die Kreistagswahl in Saalfeld-Rudolstadt anzufechten. Nach Angaben von Thüringens AfD-Vize-Chef Torben Braga sei die Wahl unter falschen Voraussetzungen abgehalten worden, was zu einer objektiven Täuschung der Wähler führte. Ein lokaler Streit in der AfD, der die Aufstellung einer Kandidatenliste für die Kreistagswahl betraf, eskalierte Wochen vor der Wahl. Die Führung um Höcke wollte die bisherige Liste annullieren und eine neue aufstellen, was jedoch auf Widerstand stieß. Daraufhin entstand eine zweite, konkurrierende AfL-Liste, die von Höcke unterstützt wurde und letztendlich erfolgreicher abschnitt.
Parallel dazu wurden Parteiausschlussverfahren gegen Mitglieder der AfD-Liste um den Landtagsabgeordneten Karlheinz Frosch eingeleitet, was zu Forderungen nach einem Rücktritt von Höcke führte. Frosch kündigte an, die Partei und die Landtagsfraktion zu verlassen. Dieser Schritt folgt auf frühere Abgänge aus der Fraktion, die die von Höcke geführte Gruppe geschwächt haben. Aufgrund des Verlustes von Sitzen ist Höcke nicht mehr Chef der stärksten Oppositionsfraktion im Landtag, da die CDU mittlerweile mehr Sitze innehat. Die Thüringer AfD wird zudem vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet.
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