Thüringen hat im Jahr 2024 einen deutlichen Rückgang der Staustunden verzeichnet. Laut einer Auswertung des ADAC ist das Bundesland nun das stauärmste in Deutschland, mit einem Rückgang der Staustunden um rund 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zeit, die Verkehrsteilnehmer in Thüringen im Stau verbrachten, betrug lediglich 2.212 Stunden, im Vergleich zu 3.285 Stunden im Jahr 2023. Diese positive Entwicklung kommt überraschend, da Thüringen im Jahr 2023 noch zu den stärkeren Stauländern gehörte, mit 10.698 kilometerlangen Staus.

Im vorhergehenden Jahr meldeten Autofahrer in Thüringen 3.285 Staustunden, was fast einer Verdopplung im Vergleich zu 2022 entspricht, als es lediglich 1.843 Stunden waren. Hauptgründe für die erhöhten Staus im Jahr 2023 waren zahlreiche Autobahnbaustellen, insbesondere auf den Autobahnen 38, 71 und 9, wie auch von Antenne Thüringen berichtet wird. Trotz dieser Staus war der Verkehr in Thüringen im bundesweiten Vergleich weitestgehend frei.

Rückgang der Stauzeit und wichtige Maßnahmen

Die Gesamtlänge der Stauungen in Thüringen betrug im Jahr 2024 nur noch 6.008 Kilometer, während sie im Jahr zuvor bei 10.698 Kilometern lag. Ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang waren der Abschluss größerer Baumaßnahmen auf den Autobahnen A9, A38 und A71. Besonders hervorzuheben ist, dass der 18. Januar 2024 als staureichster Tag in Erinnerung bleibt, an dem es aufgrund starker Schneefälle zu Staus auf 1.009 Kilometern kam.

Die drei streckenabschnittsreichsten Stauorte im Jahr 2024 waren: der Abschnitt A4 zwischen Erfurt-West und Erfurt-Ost mit 85 Stunden, die A4 zwischen Ronneburg und Schmölln mit 64 Stunden sowie die A38 zwischen Heringen und Berga mit 48 Stunden. Für das Jahr 2025 erwartet der ADAC Hessen-Thüringen eine weiterhin positive Verkehrsentwicklung, solange größere Baustellen ausbleiben.

Zukunftsaussichten und infrastrukturelle Herausforderungen

Trotz der erfreulichen Entwicklung gibt es Herausforderungen, die nicht ignoriert werden dürfen. Der ADAC weist darauf hin, dass eine Modernisierung alternder Brücken und Straßenabschnitte dringend nötig ist, um zukünftigen Notbaustellen und damit verbundenen Verkehrsbehinderungen vorzubeugen. Während Thüringen mit einem Rückgang der Staustunden glänzt, war der Gesamtrend im Bundesgebiet laut ADAC eher durch intensivere Staubildungen während der Ferienzeiten geprägt, wenn man die gesamten Verkehrsstatistiken betrachtet.

Während des Sommerurlaubs 2022 beispielsweise wurden über 106.000 Staus auf deutschen Autobahnen erfasst, das zeigt die Komplexität der Verkehrssituation, die durch Baustellen, Wetterverhältnisse und saisonale Faktoren weiter beeinflusst wird. Die Staubilanz des ADAC dient als wertvolle Informationsquelle zur Gegebenheit der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland und gibt einen umfassenden Überblick über Stauereignisse und Trends.

Die positiven Entwicklungen in Thüringen könnten dazu beitragen, dass auch andere Bundesländer ihre Verkehrssituation verbessern, indem sie ähnliche Maßnahmen ergreifen. Es bleibt abzuwarten, ob die gute Entwicklung in Thüringen auch in den kommenden Jahren anhält.

Die vollständigen Informationen zu den Staustunden und Verkehrsstatistiken finden interessierte Leser auf den Websites von FAZ, Antenne Thüringen und ADAC.