Demecan, ein sächsischer Cannabis-Produzent mit Sitz im Großraum-Labor von Ebersbach (Kreis Meißen), plant bis zum Sommer eine Verdopplung seiner Produktionskapazitäten. Das Unternehmen beabsichtigt, die jährliche Ernte von 2 Tonnen auf bis zu 4,2 Tonnen Cannabis zu steigern. Diese ehrgeizigen Pläne werden durch den Bau zusätzlicher Blütenräume realisiert, welche die bestehenden Produktionsstätten erweitern sollen. Aktuell produziert Demecan in hochsicheren Laboren, die mit 24 cm dickem Stahlbeton und 300 Überwachungskameras ausgestattet sind.
In den kommenden Monaten wird ein neues THC-Produkt auf den Markt gebracht, das unter dem Namen „Live Resin“ bekannt ist. Diese THC-Paste wird einen Gehalt von 90% THC aufweisen und richtet sich speziell an starke Schmerzpatienten, die auf eine effektive Therapie angewiesen sind. Bei der Cannabis-Produktion kommen über 150 geheime Düngerrezepte zum Einsatz, die auf die jeweilige Pflanzensorte optimiert sind. Wichtige Faktoren für den Anbau sind dabei Luftfeuchtigkeit, Lichtintensität und Hygiene.
Einhaltung strenger Vorgaben
Die Produktion muss die strengen Vorgaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erfüllen, um sicherzustellen, dass die Qualität und Sicherheit der medizinischen Cannabisprodukte gewährleistet ist. Seit dem 10. März 2017 dürfen Ärzte medizinisches Cannabis im Einzelfall verordnen. Demecan ist das einzige Unternehmen in Deutschland, das medizinisches Cannabis vollständig selbstständig produziert, von der Kultivierung bis zur Auslieferung an Apotheken.
Apotheken können direkt bei Demecan cannabis-haltige Arzneimittel bestellen, und das Unternehmen bietet zudem einen Apotheken-Finder an, um Patient*innen und Ärzt*innen die Suche nach Apotheken, die Demecan-Extrakte führen, zu erleichtern.
Förderung durch geplante Legalisierung
Demecan hofft auf eine anstehende Legalisierung, die den Zugang zu Medizinalcannabis weiter erleichtern könnte. Ab April 2024 wird Medizinal-Cannabis als verschreibungspflichtiges Arzneimittel gelten, wodurch das Angebot an möglichen Anwendungsformen voraussichtlich noch wachsen wird. Neben Blüten und Dronabinol (THC) können Apotheker auch standardisierte Cannabisextrakte herstellen, die dann als Rezepturarzneimittel zur oralen Anwendung bereitgestellt werden.
Die Anwendung von medizinischen Cannabisblüten erfolgt gemäß der Entscheidung des behandelnden Arztes, wobei Apotheker den Patienten Anweisungen zur Anwendung bei der Abgabe des Rezepturarzneimittels geben. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für ärztlich verordnete Rezepturarzneimittel, vorausgesetzt, eine Genehmigung liegt vor. Für Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung ist eine Zuzahlung von maximal 10 Euro pro Arzneimittel erforderlich.
Mit den fortschreitenden Entwicklungen in der Cannabisbranche und den geplanten Erweiterungen durch Demecan zeigt sich, dass die Versorgung mit medizinischem Cannabis in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnt. Das Unternehmen stellt sich der Herausforderung, Patienten sicher und wirksam mit hochwertigen Cannabisprodukten zu versorgen und trägt so zur Verbesserung der Lebensqualität von vielen Menschen bei.