In Deutschland landet immer mehr Kleidung im Müll. Im Jahr 2023 wurden von privaten Haushalten rund 175.000 Tonnen Bekleidungs- und Textilabfälle eingesammelt, was einem Anstieg von 55 Prozent im Vergleich zu 2013 entspricht. Der Höhepunkt der Textilabfälle wurde 2020 mit etwa 187.000 Tonnen erreicht. Pro Kopf fielen im Jahr 2023 etwa zwei Kilogramm Textilabfälle an. Um die aktuelle Situation zu verbessern, treten ab dem 1. Januar 2025 neue Regelungen in Kraft, die die getrennte Entsorgung von Textilien vorsehen. Altkleider und gebrauchte Textilien dürfen dann nicht mehr im Restmüll entsorgt werden, wie bnn.de berichtet.

Die Einführung dieser neuen EU-Richtlinie sorgt jedoch für Verwirrung bei den Verbrauchern. Ab Januar 2025 ist die Entsorgung von alten Textilien im Restmüll verboten. Gleichzeitig wird klargestellt, dass stark verschlissene und kontaminierte Textilien nicht in die Altkleidersammlung gehören. Laut der Verbraucherzentrale NRW müssen diese in der Restmülltonne entsorgt werden. In Deutschland werden allerdings bereits 90 Prozent der entsorgten Altkleider und Textilien aus Sammelcontainern wiederverwendet oder recycelt.

Die Rolle der Recyclingindustrie

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) informiert, dass etwa 64 Prozent der Textilabfälle bereits über öffentliche Container entsorgt werden und eine Wiederverwendungs- sowie Verwertungsquote von über 90 Prozent erreicht wird. Die Qualität und sorgfältige Trennung der Alttextilien sind dabei entscheidend für die Effizienz der Entsorgungsbetriebe. Die vorhandenen Recyclingkapazitäten sind jedoch bereits ausgelastet, und es besteht die Notwendigkeit für die Entwicklung geeigneter Recyclingverfahren sowie den Ausbau ausreichender Kapazitäten, um die neuen Anforderungen zu erfüllen, wie die TBR berichtet.

Die Gesetzesänderungen sind Teil eines größeren Plans der EU-Kommission, um eine Kreislaufwirtschaft für Textilien in Europa zu schaffen. Die Textilwirtschaft ist laut Experten ein bedeutender Umwelt- und Klimasünder, der mehr Treibhausgase verursacht als internationale Flüge und Schiffe zusammen. Die Herausforderungen beim Recycling von Textilien sind vor allem durch die „Fast-Fashion-Industrie“ bedingt, die zu einem massiven Anstieg der Textilmüllproduktion führt.

Verbraucher in der Verantwortung

Verbraucher können durch bewussten Konsum, längere Nutzung und Reparatur von Kleidung dazu beitragen, den Textilmüll zu reduzieren. In vielen Wohngebieten in Deutschland gibt es Altkleidercontainer, und größere Mengen können an den Wertstoffhöfen abgegeben werden. In Remscheid beispielsweise gibt es bereits ein funktionierendes Sammelsystem über Depotcontainer. Die Menschen sind aufgefordert, sich über die genauen Entsorgungsmöglichkeiten zu informieren und bewusst mit Textilien umzugehen.

Mit der neuen Regelung ab 2025 wird es für Verbraucher noch wichtiger, sich mit den richtigen Entsorgungsmethoden vertraut zu machen. Die deutsche Entsorgungsordnung zielt darauf ab, die Wiederverwendung und das Recycling von Textilien zu fördern und die ökologische Fußabdruck der Textilindustrie zu verringern.