Am 22. Februar 2025 wurde ein mutmaßlicher Anschlagsplan auf die israelische Botschaft in Berlin aufgedeckt. Die Polizei in Potsdam hat einen 18-jährigen Tschetschenen festgenommen, der am Flughafen BER an der Ausreise in die Türkei gehindert wurde. Dieser Vorfall steht im Zusammenhang mit dem Verdacht, dass der junge Mann sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anschließen wollte. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung in Potsdam wurde ein sprengstoffverdächtiger Gegenstand gefunden, der anschließend abtransportiert und an einem anderen Ort entschärft wurde.

Die Anwohner des Mehrfamilienhauses sowie angrenzender Gebäude wurden während des Polizeieinsatzes evakuiert. Der Verdächtige, der die russische Staatsangehörigkeit besitzt, befindet sich momentan in Untersuchungshaft. Die Generalstaatsanwaltschaft führt die Ermittlungen zu dem Fall. Es wurden zudem weitere Durchsuchungen von Fahrzeugen vorgenommen, in deren Rahmen fünf Personen, unter Verdacht, Syrer zu sein, in Gewahrsam genommen wurden.

Ermittlungen und Hinweise auf Komplizen

Wie Jüdische Allgemeine berichtet, ist es unklar, ob der 18-Jährige in der durchsuchten Wohnung wohnte. Dennoch gab die Polizei an, dass sich die Ermittlungen auf potenzielle Komplizen ausdehnen. Zwei vermeintliche Mittäter sollen Deutschland bereits verlassen haben, um sich mit dem Festgenommenen in Somalia dem IS anzuschließen. Der Festgenommene hatte offenbar vor, über die Türkei nach Somalia zu fliegen, um dort für den IS zu kämpfen.

Die wiederholte Bedrohung durch extremistische Gewalt beschäftigt die Sicherheitsbehörden, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Anschlagspläne gegen israelische Einrichtungen in Deutschland, was Besorgnis bei den Sicherheitsdiensten auslöst. Der Beauftragte zur Bekämpfung des Antisemitismus in Brandenburg hat ebenfalls auf die Gefahren hingewiesen, die von extremistischen Gruppen ausgehen.

Terrorgefahr in der EU

Im weiteren Kontext weist ein Bericht des Europäischen Parlaments darauf hin, dass die Terrordrohung in der EU nach wie vor hoch ist. Seit Juni 2023 wurden über 46.400 Hinweise auf potenziell terroristische Inhalte an Online-Diensteanbieter gegeben, was den Ernst der Lage unterstreicht. Die aktuellen Vorkommnisse in Deutschland stehen somit nicht isoliert da, sondern sind Teil eines größeren Trends, der europäische Länder betrifft.

Die Ermittlungen rund um den mutmaßlichen Anschlagsplan auf die israelische Botschaft verdeutlichen die anhaltende Herausforderung, der die Sicherheitskräfte gegenüberstehen. Die Entwicklungen werden auf nationaler und internationaler Ebene genau beobachtet, da sie im Kontext einer aktuellen Debatte über Sicherheit und Terrorismus innerhalb der EU stehen.