Am Sonntag unternahmen drei Jugendliche im Alter von 14, 15 und 16 Jahren einen Ausflug zum Schneeberg, dem höchsten Berg in Niederösterreich. Der Plan war vage und die jungen Abenteurer waren nicht adäquat ausgerüstet für die bevorstehenden Herausforderungen. Wie Schwäbische.de berichtet, waren die Jugendlichen nicht nur mangelhaft bekleidet, sondern verfügten auch über keine alpine Ausbildung oder Erfahrung. Ihr Outfit bestand aus Jogginghosen, Turnschuhen und leichten Daunenjacken.

Die Gruppe erreichte schließlich die Fischerhütte auf 2024 Metern Höhe, die im Winter nicht bewirtschaftet wird. Dort fanden sie einen Notraum mit einem Elektrolüfter, jedoch fehlten ihnen die Münzen zur Nutzung der Einrichtung. In Anbetracht der widrigen Umstände entschieden die Jugendlichen, einen Notruf abzusetzen, da sie keinen Ausweg mehr sahen. Dies führte zu einem Einsatz der Bergrettung, die unter schwierigen Bedingungen ausrückte.

Einsatz der Bergrettung

Die Bergretter versorgten die Jugendlichen vor Ort mit warmen Getränken und notwendiger Bergsportausrüstung, bevor sie die Teenager zu Fuß und anschließend mit einem Bergrettungsfahrzeug ins Tal transportierten, wo ihre besorgten Eltern bereits warteten. Laut den Berichten müssen die Jugendlichen oder deren Eltern nun möglicherweise die Kosten für den Einsatz tragen. Die Bergrettung berechnet bei einem „kleinen Einsatz“ pauschal 150 Euro pro Stunde, was bei einem geschätzten Zeitraum von sechseinhalb Stunden auf insgesamt 975 Euro kommt.

In Österreich sind die Regelungen für wahrscheinliche Kosten bei Bergungen klar. Ohne entsprechende Bergungskostenversicherung müssen Verunfallte in unwegsamem Gelände die Kosten für einen Helikopter selbst tragen. Diese Kosten können im Falle einer Helikopterbergung schnell auf durchschnittlich 4.984 Euro steigen, wie Alpin.de aufzeigt. In Deutschland hingegen übernehmen gesetzliche Krankenversicherungen die Kosten für medizinisch notwendige Rettungseinsätze, jedoch nicht wenn keine medizinische Notwendigkeit besteht.

Kosten und Versicherungen

Die Kosten für Bergungsaktionen in den Alpen variieren stark und können, je nach Situation und Notwendigkeit, zwischen 3.500 und 8.000 Euro liegen. Wer regelmäßig in den Bergen unterwegs ist, sollte daher in Betracht ziehen, eine Bergungskostenversicherung abzuschließen, um nicht allein auf den Kosten sitzen zu bleiben. Mitglieder alpiner Vereine profitieren beispielsweise von umfassender Absicherung für Such-, Bergungs- und Rettungsaktionen bis zu 25.000 Euro, wie Bergwelten erläutert.

Die steigende Zahl der Rettungseinsätze, insbesondere während der Pandemie, zeigt, dass immer mehr Menschen in die Berge strömen, ohne sich ausreichend vorzubereiten. In vielen Fällen kann unzureichende Ausrüstung in Kombination mit fehlender Erfahrung zu Notfällen führen. Daher ist es unerlässlich, sich vor einem Bergbesuch über die notwendigen Vorkehrungen und mögliche Versicherungen zu informieren.