Im Landkreis Leipzig hat die Polizei am Sonntag ein junges Duo festgenommen, das verdächtigt wird, eine Automatensprengung begangen zu haben. Die beiden Täter, ein 14-Jähriger und ein 16-Jähriger, beide Deutschen, stehen im Verdacht, in der Nacht zum Sonntag an einem Zigarettenautomaten an der Stockheimer Straße in Stockheim bei Bad Lausick eine Sprengstoffexplosion herbeigeführt zu haben. Der Automat wurde durch die Explosion vollständig zerstört, wobei die genauen Schäden derzeit noch ermittelt werden.

Nach dem Vorfall, der gegen 2:30 Uhr geschah, entwendeten die Jugendlichen eine unbekannte Menge an Zigaretten und Bargeld und flohen danach vom Tatort. Dank eingehender Hinweise konnte die Polizei die beiden Tätern zügig identifizieren. Daraufhin ordnete die Leipziger Staatsanwaltschaft Durchsuchungen ihrer Wohnungen an.

Ermittlungen und Beweissicherung

Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler nicht nur das Diebesgut, sondern auch Pyrotechnik, die auf eine geplante Sprengung hinweist. Die Ermittlungen gegen die Jugendlichen laufen wegen Sprengstoffexplosion und besonders schwerem Diebstahl. Automatensprengungen sind in Deutschland ein zunehmendes Problem, bei dem Automaten durch Explosionen aufgebrochen werden, um an Bargeld oder Waren zu gelangen. Diese Taten erfolgen häufig in der Dunkelheit, oft zu Zeiten, zu denen die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung gering ist, wie die Wikipedia berichtet.

Statistiken zeigen, dass die Zahl der Automatensprengungen in den letzten Jahren stark zugenommen hat, was besonders die Polizei vor Herausforderungen stellt. In Deutschland wurden allein im Jahr 2020 etwa 414 Sprengungen verzeichnet. Besonders betroffen sind die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen, wo häufig auch hochmotorisierte Fluchtfahrzeuge verwendet werden, um schnell zu entkommen.

Risiken und Folgen von Automatensprengungen

Die Sprengung von Automaten kann nicht nur erhebliche materielle Schäden verursachen, die oft die Beute übersteigen, sondern auch Gefahren für Passanten mit sich bringen. In mehreren Vorfällen, wie etwa einem tödlichen Unfall 2017 in Dortmund, wurden Menschenleben und öffentliche Sicherheit in ernsthafte Gefahr gebracht. In einigen Fällen entstehen durch Explosionen Sachschäden in Millionenhöhe, was die Tragweite solcher Verbrechen verdeutlicht.

Zusätzlich ist zu beachten, dass Automatensprengungen auch grenzübergreifende Dimensionen annehmen. In der Schweiz und Österreich wurden ebenfalls signifikante Fälle dokumentiert, wobei die Täter oft die Nähe zu Autobahnen und internationalen Grenzen ausnutzen, um schnell ins Ausland zu fliehen. Laut Netz-Trends gab es in Deutschland die meisten Automatensprengungen mit 50 dokumentierten Fällen, gefolgt von einem deutlichen Anstieg der Taten in den Nachbarländern.

Die Aufklärungsquote dieser Taten ist bedenklich niedrig, was die Ermittlungsbehörden vor große Herausforderungen stellt. Die Sicherheitsvorkehrungen an modernen Automaten, wie Farbpatronen oder Gasabsaugungssysteme, sind häufig nicht ausreichend, um solche Angriffe zu verhindern.