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Tarifvertrag bei VW: 130.000 Jobs gerettet, aber bitterer Kompromiss!

VorfallInsolvenz
UrsacheManagementfehler, Absatzschwäche, fehlende Planung

Nach intensiven 70 Stunden Verhandlungen haben Volkswagen, Betriebsrat und IG Metall einen neuen Tarifvertrag ausgehandelt, der grundlegende Änderungen für die 130.000 Beschäftigten bei VW in Deutschland bringt. Wie die Bild berichtet, vermeiden die Mitarbeiter kurzfristig betriebsbedingte Kündigungen und Lohnkürzungen, denn bis 2030 gilt eine Beschäftigungsgarantie. Allerdings erfolgt der soziale Abbau von 35.000 Stellen durch Abfindungen und weniger Ausbildungsplätze, während auf Lohnerhöhungen in den beiden nächsten Jahren verzichtet wird. Die wirtschaftliche Unsicherheit bleibt, da die Urlaubs- und Weihnachtsgeldregelungen eingeschränkt werden und Boni gekürzt sind. Dies ist für die Belegschaft „eine bittere Pille“, wie Professor Jens Südekum, ein Experte für Wirtschaftswissenschaften, anmerkt.

Hintergründe der Krise

Die Einigung sorgt jedoch nicht für Entwarnung. Laut Südekum ist die aktuelle Krise der deutschen Autoindustrie das Resultat jahrelanger Managementfehler. In den letzten Jahrzehnten habe man sich nicht ausreichend auf die Zukunft vorbereitet und die Schwächen bei Elektrofahrzeugen nicht erkannt. Ursachen für die angespannte Situation sind auch die schwache Nachfrage nach Elektroautos und die zunehmenden Schwierigkeiten auf dem chinesischen Markt. Dies nötigt VW und andere Hersteller dazu, über mögliche Werkschließungen nachzudenken, wie n-tv berichtet.

Die Turbulenzen bei Volkswagen stehen symbolisch für tiefere strukturelle Probleme in der gesamten Branche. Südekum drängt darauf, dass VW dringend ein wettbewerbsfähiges Geschäftskonzept entwickeln muss, um auf dem globalen Markt bestehen zu können. Eine gezielte Förderung der Ladeinfrastruktur und der Stromnetze wird als unerlässlich erachtet, um die E-Mobilität in Deutschland voranzubringen. Die momentanen Aktivitäten zur Kündigung von Arbeitsplätzen seien bislang kein langfristiger Lösungsansatz, so der Wirtschaftswissenschaftler. Der Druck auf die deutschen Autobauer steigt, während sich die Autoindustrie an einem Wendepunkt befindet.

Ort des Geschehens

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 18
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 173
Analysierte Forenbeiträge: 41

Referenz
www.bild.de
Weitere Infos
www.n-tv.de
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