Am 4. März 2025 haben die Gewerkschaft Verdi und die Deutsche Post einen neuen Tarifvertrag vereinbart, der rund 170.000 Tarifbeschäftigten der DHL-Tochter eine Lohnerhöhung von 5% sichert. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten und beinhaltet zusätzlich einen Urlaubstag für die Beschäftigten. Damit wird auch eine weitere Eskalation der Warnstreiks verhindert, die in den letzten Wochen für große Unruhe innerhalb der Belegschaft gesorgt hatten. Nikola Hagleitner, Chefin der DHL-Sparte Post und Paket Deutschland, gab jedoch bekannt, dass der Konzern Kostensenkungsmaßnahmen ausweiten und beschleunigen müsse, was auf die Herausforderungen der aktuellen Wirtschaftslage hinweist.

Verdi hatte zu Beginn der Verhandlungen eine Lohnerhöhung von 7% sowie drei zusätzliche Urlaubstage gefordert, um den gestiegenen Lebenshaltungskosten entgegenzuwirken. Die Gewerkschaft betonte die Notwendigkeit deutlicher Lohnsteigerungen, da das Einkommen vieler Beschäftigter der Deutschen Post AG unter dem mittleren Einkommen in Deutschland liegt. Andrea Kocsis von Verdi unterstrich, wie wichtig diese Anpassungen in der aktuellen ökonomischen Situation sind.

Warenstreiks und deren Auswirkungen

Der erste bundesweite Warnstreik fand am 28. Januar 2025 statt. In den darauffolgenden Tagen wurden Beschäftigte in ländlichen Regionen aller Bundesländer (außer Stadtstaaten) zu vollschichtigen Warnstreiks aufgerufen. Ab dem 4. Februar kam es in verschiedenen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern zu ganztägigen Streiks, teilweise mehrere Tage hintereinander. Doch trotz der Proteste blieb die Zustellung der Wahlunterlagen für die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 gesichert, da viele Bürgerinnen und Bürger die Briefwahl nutzen.

Verdi informierte die Betroffenen während der gesamten Streikzeit zeitnah über die anstehenden Maßnahmen. Die Forderungen beliefen sich auf eine lineare Tarifsteigerung von 7% für Tarifbeschäftigte, Auszubildende und dual Studierende. Auch drei zusätzliche Urlaubstage wurden gefordert, dabei war für die Verdi-Mitglieder ein zusätzlicher Urlaubstag Teil des Einigungsprozesses.

Ökonomischer Kontext

Die Lohnentwicklung in Deutschland steht im Kontext einer besonderen wirtschaftlichen Situation, in der die Inflation nach wie vor eine Herausforderung darstellt. Laut der Deutschen Bundesbank zeigen aktuelle Studien, dass die Löhne zwar im Trend steigen, jedoch unter dem Druck der anhaltend hohen Lebenshaltungskosten leiden. Dieser Hintergrund könnte erklären, warum die Verhandlungen von Verdi so anspruchsvoll waren, und dass eine Einigung dringend notwendig war, um den Arbeitsfrieden wiederherzustellen und weitere Streiks zu verhindern.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass trotz der Einigung und der Lohnerhöhung die Deutsche Post weiterhin vor der Herausforderung steht, Kostensenkungsmaßnahmen durchzuführen. Die aktuelle Vereinbarung könnte somit eine vorübergehende Lösung in einem zunehmend angespannten wirtschaftlichen Umfeld darstellen, in dem die Mehrheit der Beschäftigten umso mehr auf angemessene Löhne und Arbeitsbedingungen angewiesen ist. Weitere Entwicklungen in den kommenden Monaten werden zeigen, wie nachhaltig diese Einigung ist.

Für weitere Informationen lesen Sie die Berichte von rbb24, Verdi und die Deutsche Bundesbank.