Eine Frau aus Australien hat ihre Ehe annullieren lassen, nachdem sie realisierte, dass die vermeintlich gefälschte Hochzeitszeremonie tatsächlich rechtsgültig war. Der Fall, der vor einem Gericht in Melbourne verhandelt wurde, zeigt die weitreichenden Folgen von Täuschung und Missverständnissen in Beziehungen. Focus berichtet, dass die Zeremonie ursprünglich als Scherz von ihrem Partner, einem Social-Media-Influencer, konzipiert wurde.

Die Frau war zu der Zeremonie eingeladen worden, die als Motto-Party in Weiß angekündigt war. Glaubt man, was sie ihrer Freundin erklärte, war die Teilnahme eine harmlose Veranstaltung, die ihr Partner für seinen Instagram-Account organisierte. Die Enttäuschung folgte jedoch schnell, als sie ankam und feststellte, dass außer ihrem Partner und ein paar weiteren Personen niemand anwesend war. Nach der „Hochzeit” glaubte sie, dass eine zivile Eheschließung nur vor einem Gericht gültig sei, was sich später als gravierender Irrtum herausstellen sollte.

Die Enthüllung und rechtlichen Schritte

Die bittere Wahrheit kam zwei Monate später ans Licht: Der Partner wollte die Hochzeit nutzen, um eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in Australien zu beantragen. „Ich kann das nicht, wir sind ja nicht wirklich verheiratet“, entgegnete die Frau, nur um dann zu erfahren, dass die Zeremonie in Sydney durchaus rechtsgültig war. BBC erklärt, dass die Frau in dem Moment, als sie ihre Heiratsurkunde entdeckte, über die Täuschung so wütend war, dass sie umgehend rechtliche Schritte einleitete und die Annullierung der Ehe beantragte.

Im September 2023 hatte die Frau ihren Partner über eine Online-Dating-Plattform kennengelernt. Nach einem Heiratsantrag im Dezember und einer aufregenden, aber letztlich betrügerischen Zeremonie kam es also zur Annullierung im Oktober 2024. Der Richter im Melbourne stellte fest, dass „keine echte Zustimmung zu ihrer Teilnahme an der Ehe gegeben hatte“. Dies geschah, nachdem er akzeptiert hatte, dass die Frau durch ihren Partner getäuscht worden war, und sie überzeugte, an einem Streich teilzunehmen.

Rechtlicher Hintergrund der Annullierung

Die Facette der Eheannullierung wird auch in anderen Ländern unterschiedlich behandelt. In Deutschland spricht man von „Aufhebung der Ehe“ und sieht spezifische Gründe vor, die diese rechtfertigen könnten. Scheidung.org erläutert, dass unter anderem arglistige Täuschung und das Missverständnis über die Natur der Eheschließung relevante Gründe sind, was im obigen Fall wohl ein entscheidender Punkt war. Hier müssen die betroffenen Parteien oft nachweisen, dass sie aufgrund eines Irrtums oder einer Täuschung in die Ehe eingewilligt haben.

Im aktuellen australischen Fall hat das Gericht der Frau einen positiven Ausgang beschert und damit unterstrichen, dass auch in romantischen Beziehungen Transparenz und Ehrlichkeit von entscheidender Bedeutung sind. Die Geschichte erinnert daran, wie wichtig es ist, in einer Beziehung die richtigen Gespräche zu führen und Vertrauen aufzubauen.