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Sturz Assads: Feiern auf den Straßen – Doch wie geht es weiter für Syrien?

VorfallSonstiges
OrtBerlin, Syrien

Nach dem Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad ist die Freude groß, sowohl in Syrien als auch weltweit. Millionen von Syrern, die vor seiner brutalen Herrschaft flohen, feiern diesen Wendepunkt. Doch während die Menschen jubeln, scheinen politische Diskussionen über Asyl und Rückführung laut zu werden. In Deutschland werden Stimmen laut, die fordern, geflüchtete Syrer sollten in ihre Heimat zurückkehren. Politische Figuren, insbesondere aus der Union, treiben diese Debatte voran und sprechen von Rückführungsplänen. Jens Spahn, Unionsfraktionsvize, brachte eine finanzielle Anreizstruktur für Rückkehrer ins Spiel und sagte, die Bundesregierung solle Rückkehrangebote unterbreiten, wie beispielsweise die Bereitstellung von chartern für Rückflüge und Startgeldern.Watson berichtete, dass diese Diskussion zu früh kommt, während die geopolitische Lage in Syrien noch ungewiss ist und es keinerlei Garantie für sichere Rückkehrbedingungen gibt.

Ungewisse Aussichten für syrische Geflüchtete

Aktuell leben schätzungsweise 900.000 bis eine Million syrische Flüchtlinge in Deutschland. Viele von ihnen hoffen auf eine Rückkehr, doch die Realität sieht düster aus. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat alle Entscheidungen über Asylanträge von Syrern bis auf Weiteres gestoppt und warnt vor zu hohen Erwartungen in Bezug auf eine sichere Rückkehr. Experten wie Migrationsrechtler Daniel Thym betonen, dass der Schutzstatus der syrischen Flüchtlinge, die in vielen Fällen nur subsidiären Schutz erhalten haben, vorerst bleibt, da die Lage in Syrien nach wie vor instabil ist.ZDF hebt hervor, dass eine Rückführung nur dann möglich wäre, wenn sich die Sicherheitslage dauerhaft verbessert, was derzeit nicht abzusehen ist. Die EU-Kommission schließt sich dieser Sichtweise an und warnt vor einer überstürzten Rückkehr.

Die Diskussion über Asyl und Rückführungen zeigt eine bemerkenswerte politische Ungeduld und Ignoranz gegenüber den realen Bedingungen in Syrien. Während Assad nicht mehr an der Macht ist, könnte eine Vielzahl anderer Risiken, einschließlich der zunehmenden Macht islamistischer Gruppen, die Unterdrückung durch eine neue Regierung oder die Instabilität in der Region, die Lebensbedingungen für Rückkehrer gefährden. Bis die Situation geklärt ist, sind Geduld und sorgfältige Überlegung gefragt, anstatt voreilige politische Beschlüsse zu fassen, die das Leben der Betroffenen gefährden könnten.

Ort des Geschehens

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 17
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 142
Analysierte Forenbeiträge: 8

Referenz
politik.watson.de
Weitere Infos
www.zdf.de
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