Am 7. Januar 2025 zieht das Sturmtief „Bernd“ über Deutschland hinweg und sorgt für weitreichende Auswirkungen in vielen Regionen. Besonders betroffen sind der Norden und Westen des Landes, wo zahlreiche Menschen verletzt wurden. In Niedersachsen gibt es mindestens drei Verletzte, darunter ein 60-Jähriger, der aufgrund umstürzender Bäume mit einer lebensgefährlichen Kopfverletzung in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. In Rheinland-Pfalz, genauer in Hermeskeil, verletzten sich drei Personen schwer, nachdem provisorische Bushaltestellenhäuschen einen Abhang hinunter geweht wurden. Ein glücklicher Vorfall ereignete sich in Bochum, wo eine Briefträgerin unverletzt blieb, trotz dass ihr Fahrrad unter einem umgestürzten Baum eingeklemmt wurde.
Die Auswirkungen des Sturms auf den Zugverkehr sind gravierend. Die ICE-Strecke zwischen Hamburg und Berlin war zeitweise vollständig gesperrt, ebenso wie der Regionalverkehr in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Am Dienstagvormittag mussten viele Reisende weiterhin mit erheblichen Beeinträchtigungen rechnen, da mehrere Verbindungen zwischen Hamburg und Berlin ausfielen.
Sturm und Sturmflut
Die Nordseeküste ist ebenfalls stark betroffen, wo eine Sturmflut erwartet wird. In Dagebüll stieg der Wasserstand um über zwei Meter über das normale Hochwasser. Einige Fähranleger wurden überspült, was zu Ausfällen und Fahrplanänderungen bei der Wyker Dampfschiffs-Reederei führte. Während erste Verbindungen zwischen Nordstrand und Pellworm ausfielen, konnte der Fährbetrieb zwischen Wangerooge und dem Festland wieder normalisiert werden. Im Hamburger Elbgebiet warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor Hochwasser mit einem Scheitelstand von bis zu 3,90 Metern über Normalnull.
Laut DWD sind weiterhin Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 85 km/h zu erwarten, insbesondere auf den Nordfriesischen Inseln und im Brocken. Das Wetter bleibt feucht und bringt Schauer in der Mitte Deutschlands, Schnee ist in Höhenlagen über 400 bis 700 Metern zu erwarten.
Folgen für die Infrastruktur
In Nordrhein-Westfalen kam es ebenfalls zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Viele Parks wurden geschlossen, und die Stadt Köln gab öffentliche Warnungen vor einem Aufenthalt im Freien aus. Ein Weihnachtsbaum stürzte auf Bahngleise in Köln, während in Hennef die Autobahn 560 für mehrere Stunden gesperrt wurde, nachdem Teile einer Schallschutzmauer auf die Straße geweht worden waren. Glücklicherweise gab es in beiden Fällen keine Verletzten. Auch in der Region Mönchengladbach fielen Bäume auf ein Mehrfamilienhaus, ohne dass es Verletzte gab. Anpassungen in der Wettervorhersage sind für verschiedene Berufsgruppen, wie das Baugewerbe und die Landwirtschaft, äußerst wichtig, wie Unwetterzentrale betont.
Die Deutsche Bahn rechnet am Dienstag mit einer Normalisierung des Verkehrs, da die meisten Strecken wieder frei sind. Dennoch wurde erneut vor Windböen der Stufe 1 gewarnt, mit Geschwindigkeiten zwischen 50 und 60 km/h sowie teils kräftigen Böen. Die Lage wird weiterhin genau beobachtet, um die Bevölkerung über mögliche Änderungen und Risiken rechtzeitig zu informieren.