Am 1. März 2025 ereignete sich in der indischen Region Uttarakhand eine verheerende Lawine, die eine Baustelle für den Straßenbau in der Mana-Pass-Region traf. Diese Region liegt nahe der Grenze zu China und ist bekannt für ihre ökologischen Herausforderungen. Bei dem Unglück wurden mindestens vier Personen getötet, während 55 Arbeiter unter dem Schnee eingeschlossen waren. Bis zum Samstag konnten 50 Personen gerettet werden, jedoch erlagen vier später ihren schweren Verletzungen. Fünf Arbeiter werden weiterhin vermisst, und diverse Rettungsteams sowie Militärhubschrauber sind im Einsatz, um die Situation zu bewältigen. Die Anzahl der Verletzten wurde nicht spezifiziert, jedoch haben kritische Fälle bei der Evakuierung Priorität.

Der Staatsminister von Uttarakhand, Pushkar Singh Dhami, bestätigte, dass einige der schwer verletzten Personen zur Behandlung ins Armeekrankenhaus in Joshimath gebracht wurden. Die Rettungsoperationen sind seit über 24 Stunden im Gange, werden jedoch von starkem Schneefall, schwierigem Terrain und schlechter Sicht behindert. Militärärzte führen am Einsatzort lebensrettende Operationen durch, während parallel auch in Nagarkurnool Rettungsaktionen durchgeführt werden, wo mehrere Arbeiter in einem teilweise eingestürzten Tunnel eingeschlossen sind.

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Ein Risikoreiches Gebiet

Uttarakhand hat eine Geschichte von Naturkatastrophen, einschließlich Überschwemmungen, Erdrutschen und Lawinen. Diese Region ist besonders anfällig aufgrund ihrer geografischen Gegebenheiten und des Einflusses des Klimawandels. Die Himalaya-Region erlebt zunehmend Naturkatastrophen, wie ein Bericht von SigmaEarth zeigt, der die Instabilität von Gletschern und das Abschmelzen des Permafrosts als Hauptursachen identifiziert. In den letzten Jahren gab es mehrere bedeutende Vorfälle, darunter 2021, als nahezu 100 Personen durch einen Gletscherabbruch starben, und im Jahr 2013, bei dem rund 6.000 Menschen durch Monsunüberschwemmungen und Erdrutsche ums Leben kamen oder vermisst wurden.

Im Jahr 2022 kam es zu einem weiteren tragischen Vorfall, als eine Lawine am Draupadi Ka Danda-Gipfel 27 Bergsteiger tötete, was als die schlimmste Bergsteigerkatastrophe in Indien gilt. Darüber hinaus sind die Auswirkungen von Bauaktivitäten und erhöhten Niederschlägen in der Region erheblich, was die Verwundbarkeit von Uttarakhand gegenüber Naturkatastrophen weiter verstärkt.

Langfristige Folgen des Klimawandels

Die Region ist auch von bedeutenden umweltbedingten Veränderungen betroffen. Das jahrzehntelange Abschmelzen der Gletscher hat die Landschaft instabil gemacht und das Risiko von Folgeveranstaltungen wie Lawinen und Überschwemmungen erhöht. Eine multinationale Studie zur Flutkatastrophe im Himalaya, die im Oktober 2023 stattfand, hebt die Notwendigkeit zur Verbesserung der Überwachung und Katastrophenvorsorge in Hochgebirgen hervor. Die Studie identifiziert das Auftauen des Permafrosts als eine der Hauptursachen für solche Katastrophen und fordert verbesserte Strategien zur Risikominderung.

Uttarakhand bleibt eine Region mit hohem Risiko, in der sowohl natürliche als auch durch den Menschen verursachte Veränderungen eine erhebliche Gefahr darstellen. Der jüngste Vorfall erinnert eindrücklich daran, wie wichtig es ist, Katastrophenschutzpläne zu stärken und lokale Gemeinschaften auf die Herausforderungen durch den Klimawandel vorzubereiten.

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