Eine kürzlich veröffentlichte Studie beleuchtet die Plazentadurchlässigkeit des mRNA-Impfstoffs Spikevax (mRNA-1273) bei schwangeren Mäusen. Nach der intramuskulären Verabreichung des Impfstoffs konnte gezeigt werden, dass er innerhalb einer Stunde in das mütterliche Blut und die Plazenta gelangte. Bemerkenswert ist, dass Spikevax auch im fötalen Kreislauf nachweisbar war, obwohl die mRNA innerhalb von 4–6 Stunden abklingt. Dies wirft wichtige Fragen zur Sicherheit und Wirkung des Impfstoffs auf und erweitert das Wissen über die Auswirkungen von mRNA-Impfstoffen während der Schwangerschaft berichtet Unser Mitteleuropa.

In der Studie wurde festgestellt, dass die mRNA sich im fetalen Gewebe, besonders in der Leber, ansammeln kann, wo sie in das Spike-Protein umgewandelt wird. Die Föten, die der mRNA-1273 ausgesetzt waren, zeigten immunogene Reaktionen, die eine Produktion von Anti-Spike-IgM und IgG2a zur Folge hatten. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die mRNA-1273-Impfung Neugeborenen sowohl passive als auch aktive Immunität gegen Spike-Proteine verleihen könnte. Des Weiteren wurde beobachtet, dass die Dosis des Impfstoffs einen entscheidenden Einfluss auf den transplazentaren Transfer und die Immunogenität hatte. Höhere Dosen führten zu einer erhöhten Passage durch die Plazenta und zu höheren Serumtitern von Anti-Spike-Antikörpern bei den Föten.

Auch interessant

Unterschiede der mRNA-Impfstoffe

Parallel zu dieser Forschung arbeitet ein Team des Paul-Ehrlich-Instituts an einer Analyse der Antikörperbildung nach Impfungen mit verschiedenen mRNA-Impfstoffen, darunter Comirnaty (BioNTech/Pfizer) und CVnCoV (CureVac). Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede in den Antikörperspiegeln und Bindungsfähigkeiten dieser Impfstoffe im Vergleich zu Rekonvaleszenten, die eine COVID-19-Infektion durchgemacht haben. Besonders auffällig ist der höhere Titer an spike-spezifischen Antikörpern und neutralisierenden Antikörpern innerhalb des Comirnaty-Impfserums im Vergleich zu den Seren der CVnCoV-Immunisierten berichtet das Paul-Ehrlich-Institut.

Die unterschiedlichen Wirkstoffkombinationen in den Impfstoffen zeigen auch unterschiedliche Wirkungen gegenüber Virusvarianten. Während Comirnaty 30 µg mRNA pro Dosis enthält, hat CVnCoV nur 12 µg. Somit könnte der geringere Antikörpertiter bei CVnCoV und die verminderte Neutralisierungskapazität eine geringere Wirksamkeit gegen COVID-19 zur Folge haben. Diese Daten könnten entscheidend für zukünftige Anpassungen von Impfstoffen sein, um auf neue Virusvarianten zu reagieren.

Hypersensitivitätsreaktionen und Sicherheit

In einem weiteren Ansatz wurden Hypersensitivitätsreaktionen im Kontext von COVID-19-Impfungen untersucht. Gemäß einer Überprüfung in PMC sind allergische Reaktionen, die häufig in Form von Anaphylaxie aufgetreten sind, laut CDC relativ selten und betreffen etwa 1,31 Fälle pro Million Impfstoffdosen. Die Überprüfung stellt fest, dass viele dieser Reaktionen nicht direkt auf den aktiven Impfstoff zurückzuführen sind, sondern auf inaktive Inhaltsstoffe, wie Polyethylenglykol (PEG). Diese Substanzen können als mögliche Auslöser für Hypersensitivitätsreaktionen identifiziert werden, die in verschiedenen Typen klassifiziert sind – einschließlich des Soforttyps, der bis zu 4 Stunden nach Exposition auftreten kann.

Des Weiteren empfehlen Experten einen Beobachtungszeitraum von 30 Minuten nach der ersten Dosis, um schwere allergische Reaktionen rechtzeitig zu erkennen. Dies ist besonders wichtig für spezifische Gruppen wie schwangere Frauen und Patienten mit Vorerkrankungen, die unter Umständen besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Impfung benötigen.

Auch interessant

Die Fülle an Informationen über die Wirkung und Sicherheit von mRNA-Impfstoffen, die auf unterschiedlichen Forschungsansätzen basieren, unterstreicht die Komplexität der Impfung gegen COVID-19 und die Notwendigkeit, ständige Untersuchungen in diesem sich schnell entwickelnden Bereich durchzuführen.