Am heutigen 27. Februar 2025 strahlt die ARD die neueste Episode der beliebten Reihe „Wolfsland“ aus, die den Titel „Schwarzer Spiegel“ trägt. Die Folge wird um 20.15 Uhr im Ersten gezeigt und thematisiert einen Mord an einem Schauspieler, der dem ehemaligen Kollegen Burkhard Schulz, besser bekannt als „Butsch“, ähnlich sieht. Das Opfer war Teil eines Theaterstücks, in dem es um einen alten Fall von „Butsch“ und dessen Verbindung zur Schauspielerin Viola Delbrück geht. Schulz zeigt sich verärgert über die verzerrte Darstellung seiner Geschichte im Stück, während Delbrück gelassen bleibt. Im Kontrast dazu ist Spurensicherer Uli „Jakob“ Böhme frustriert, da er im Drehbuch keine Erwähnung findet.
Ein zentrales Element der Episode ist das mögliche Mordmotiv. Es wird vermutet, dass die Stricher-Szene hierbei eine Rolle spielt, da das Mordopfer Kontakte zu Strichern hatte. Die Themen Machtmissbrauch, Übergriffe und Vergewaltigungen innerhalb der Theaterbranche ziehen sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Diese Problematik spiegelt sich auch in den Aussagen von Schauspielern wider; Hauptdarstellerin Yvonne Catterfeld hat Kollegen befragt, die die Darstellung dieser Themen als realistisch empfinden. Zusammen mit Götz Schubert wird betont, dass Machtmissbrauch ein branchenübergreifendes Problem darstellt.
Theater als Spiegel der Gesellschaft
Die aktuelle Debatte über Macht und Machtmissbrauch am Theater hat durch die #MeToo-Bewegung neue Dimensionen erreicht. Thomas Schmidt äußert sich im Deutschlandfunk über die tief verwurzelten Probleme in der Branche und verweist auf eine umfassende Befragung, die in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt durchgeführt wurde. Knapp 2.000 Mitarbeiter, sowohl vor als auch hinter der Bühne, haben an dieser Studienerhebung teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen ein alarmierendes Bild: sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch sind zentrale Probleme, die junge Künstlerinnen und Mitarbeiterinnen oft in existenzielle Bedrohungen versetzen.
Ein besonders kritischer Punkt ist die Identifizierung des Intendantenmodells als Auslöser für Machtmissbrauch. Dieses Modell, das seine Wurzeln in der Theaterzeit um 1900 hat, wird als veraltet angesehen und trägt zur ungleichen Machtverteilung bei, da rund 75% der Intendanten Männer sind. Schmidt fordert daher die Auflösung des bestehenden Modells und die Einführung neuer, zeitgemäßer Vertragsformen.
Verborgene Gefahren und ihre Folgen
Laut der Studie berichten fast 70% der weiblichen Befragten von existenziellen Bedrohungen, während 59% von psychischem oder physischem Missbrauch erfahren haben. Im Kontext von Proben können zwar Absprachen getroffen werden, aber Übergriffe finden häufig außerhalb dieser Regularien statt. Hier zeigt sich eine besorgniserregende Asymmetrie zwischen den auf der Bühne vermittelten Inhalten und der Realität hinter den Kulissen, die nicht nur die betroffenen KünstlerInnen, sondern die gesamte Branche in ein schlechtes Licht rückt.
Mit einer Mischung aus Spannung und ernsten Themen zieht die Episode „Schwarzer Spiegel“ nicht nur Fans vor die Bildschirme. Sie regt auch zur Diskussion über ein wichtiges gesellschaftliches Problem an, das im Bereich Theater und darüber hinaus ein nicht zu unterschätzendes Ausmaß zeigt.
Die Zuschauerzahlen der ARD-Reihe „Wolfsland“ liegen zwischen fünf und sechs Millionen, was die Relevanz und das Interesse an solchen ernsten Themen unterstreicht. In dieser Episode werden sowohl filmische als auch gesellschaftliche Fragen miteinander verwoben, was von Regisseur Ole Zapatka durch den Einsatz der Handkamera und einen dynamischen Wechsel zwischen verschiedenen Bildformaten unterstützt wird.