Zu viel Arbeit im Urlaub: Die Folgen für die Gesundheit
Die sogenannte schönste Zeit des Jahres, der Urlaub, wird für viele Arbeitnehmer in Deutschland eher zu einer stressigen und arbeitsreichen Phase. Eine Umfrage im Auftrag der Krankenkasse Pronova BKK zeigt, dass 24 Prozent der Befragten wenig ausgeruht aus dem Haupturlaub zurückkehren und weitere 19 Prozent sich nur mäßig erholt fühlen. Dies wirft ein besorgniserregendes Licht auf das Urlaubsverhalten vieler Menschen in Deutschland.
Die Bedeutung der mentalen Distanz zur Arbeit im Urlaub
Eine häufige Hürde für die Erholung im Urlaub ist die mangelnde mentale Distanz zur Arbeit. Viele Arbeitnehmer fühlen sich verpflichtet, auch während ihres Urlaubs dienstliche Angelegenheiten zu erledigen. Laut der Umfrage checken fast die Hälfte der Befragten im Urlaub ihre E-Mails und investieren durchschnittlich 1,3 Stunden pro Urlaubstag in Arbeitsaufgaben. Besonders besorgniserregend ist, dass junge Arbeitnehmer im Alter zwischen 18 und 29 Jahren sogar zwei Stunden pro Tag mit Arbeit verbringen.
Die Herausforderung für Führungskräfte
Die Umfrage zeigt auch, dass viele Führungskräfte vorzeitig in den Arbeitsmodus zurückkehren, um Chaos bei ihrer Rückkehr zu vermeiden. Drei von vier Führungskräften schalten bereits ein bis zwei Tage vor dem Ende ihres Urlaubs gedanklich wieder in den Arbeitsmodus. Diese vorzeitige Rückkehr zur Arbeit kann negative Auswirkungen auf die Erholung und die psychische Gesundheit haben.
Die Wirtschaftspsychologin und Resilienz-Trainerin der Pronova BKK, Patrizia Thamm, betont die Bedeutung eines verbesserten Selbst- und Zeitmanagements, um während des Urlaubs Überlastungen zu vermeiden. Sie hebt hervor, dass die gedankliche Distanz zur Arbeit im Urlaub entscheidend ist, um die Erholung wirklich zu genießen und vollständig abschalten zu können.