Am 28. Februar 2025 ist in Berlin und Brandenburg ein erneuter Warnstreik bei der Deutschen Post angekündigt. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten aus der Brief-, Paket- und Verbundzustellung zu „vollschichtigen Warnstreiks“ an ausgewählten Standorten aufgerufen. Eine Streikkundgebung findet um 8 Uhr vor dem Post-Standort in der Neuköllnischen Allee in Berlin-Neukölln statt. Bereits am Donnerstag wurden in zahlreichen Brief- und Paketzentren in der Region Streiks durchgeführt, während in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Arbeit niedergelegt wurde. Dies ist Teil der fortlaufenden Tarifkonflikte, die die Branche betreffen.

Die Forderungen von Verdi, die aufgrund der anhaltend hohen Lebenshaltungskosten und einer Unzufriedenheit mit den bisherigen Angeboten erhoben werden, sind deutlich: Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent bei einer Laufzeit von nur zwölf Monaten. Zusätzlich sollen die Beschäftigten drei Tage mehr Urlaub sowie einen extra Urlaubstag für Verdi-Mitglieder erhalten. Die Arbeitgeber hingegen haben ein Angebot unterbreitet, welches eine gestaffelte Lohnerhöhung von lediglich 3,8 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten vorsieht. Verdi hat dieses Angebot als „unzureichend“ bezeichnet. Andrea Kocsis, stellvertretende Verdi-Vorsitzende, hat betont, dass die Beschäftigten mehr von ihrem Arbeitgeber erwarten.

Künftige Verhandlungsrunde

Die nächste Verhandlungsrunde in diesem Tarifkonflikt ist für den 3. und 4. März angesetzt. Vor diesem Hintergrund plant Verdi, auch an anderen Standorten bundesweit zu warnen. So kam es bereits am 6. Februar zu Warnstreiks, die insbesondere die Paketzustellung beeinträchtigten.

Die derzeitigen Tarifverhandlungen stehen im Kontext eines Jahres, in dem Konflikte und hohe Lohnforderungen unter den Beschäftigten in Deutschland zugenommen haben, insbesondere in inflationären Zeiten. Im Jahr 2024 waren die Tarifverhandlungen geprägt von intensiven Konflikten in verschiedenen Branchen, hierzu zählt auch der Handel und die Luftfahrt. Diese Entwicklungen sind ein Zeichen für die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Arbeitgeber konfrontiert sind, und spiegelt die Erwartungshaltung der Arbeitnehmer wider, ihre Reallöhne zu schützen.

Zusammenfassend bleibt abzuwarten, ob die anstehenden Verhandlungstage zu einer Einigung führen werden oder ob die Beschäftigten bereit sind, ihre Kampfbereitschaft in weiteren Streiks auszudrücken. Es ist ein kritischer Zeitpunkt, der sowohl für die Gewerkschaften als auch für die Arbeitgeber eine Neubewertung der jeweiligen Strategien erfordert.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen im Tarifkonflikt und zur Haltung der Gewerkschaft besuchen Sie bitte rbb24, verdi und IWD.