Die Wartezeiten auf Steuerbescheide in Deutschland variieren erheblich, wie die jüngste Analyse zeigt. Insbesondere in Bremen sind die Steuerzahler von langen Bearbeitungszeiten betroffen. Während die durchschnittliche Wartezeit auf einen Einkommensteuerbescheid in Deutschland bei 51 Tagen liegt, müssen Bremer Steuerpflichtige im Schnitt 79,7 Tage auf ihre Bescheide warten. Dies ist ein unterdurchschnittlicher Wert, der Bremen im bundesweiten Vergleich der schnellsten Finanzämter an die letzte Position setzt, so berichtet Kreiszeitung.

Hamburg führt die Liste der schnellsten Finanzämter an, mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von 45,5 Tagen. Rheinland-Pfalz, das 2023 noch an der Spitze war, liegt nun hinter Thüringen (45,7 Tage) und Sachsen-Anhalt (46,9 Tage) zurück. Die schnellste Bearbeitungszeit im Bundesgebiet fand in Hessen statt, genauer gesagt im Finanzamt Bensheim mit 23,8 Tagen, während das Finanzamt Wiesbaden mit 113,3 Tagen die längste Wartezeit verzeichnet. Über 502 Finanzämter wurden in dieser Analyse basierend auf anonymisierten Steuererklärungen von Lohnsteuer-kompakt.de ausgewertet.

Negativrekord für Bremen

Die Bearbeitungszeiten für Steuererklärungen in Bremen haben sich, laut den jüngsten Erhebungen, im Jahr 2024 weiter verschlechtert. Mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von 80 Tagen setzt Bremen einen neuen Negativrekord. Finanzämter in anderen Bundesländern liegen deutlich unterhalb dieser Werte, mit den meisten Bundesländern, die Bearbeitungszeiten zwischen 50 und 65 Tagen aufweisen. Diese langen Wartezeiten korrelieren oft mit einer höheren Anzahl an zu bearbeitenden Steuererklärungen, was die Finanzämter vor erhebliche Herausforderungen stellt, wie Haufe hinweist.

Besonders auffällig ist, dass sich die Berichterstattung über die durchschnittlichen Bearbeitungszeiten nicht nur auf das Jahr 2024 bezieht, sondern auch auf das Veranlagungsjahr 2022. Hier lag die durchschnittliche Bearbeitungszeit in Bremen bei 53,8 Tagen, was im Vergleich zu Ländern wie Berlin (39 Tage) eine beachtliche Differenz darstellt. Zudem ergeben sich signifikante Unterschiede für Freiberufler und Selbstständige, die in der Regel noch länger auf ihre Steuerbescheide warten müssen.

Die Auswirkungen für Steuerzahler

Die Abgabefrist für Steuererklärungen in diesem Jahr endet am 2. September, und die durchschnittliche Rückerstattung beläuft sich auf etwa 1.095 Euro. Dieser Aspekt ist für viele Steuerzahler von großer Bedeutung, insbesondere wenn man bedenkt, dass fehlerhafte Angaben nach der Rechtskraft des Steuerbescheids nicht mehr geändert werden können. In mehreren Bundesländern wird berichtet, dass die Bearbeitungszeiten zwischen zwei Wochen und sechs Monaten variieren können, was die Notwendigkeit unterstreicht, die Effizienz der Finanzämter zu verbessern, um den Steuerzahlern zeitnah die Rückerstattungen zukommen zu lassen, wie HNA betont.