In Nordrhein-Westfalen (NRW) ist auch im Jahr 2025 mit einer erhöhten Staugefahr zu rechnen. Aktuell sind elf Großbaustellen und mindestens drei Vollsperrungen auf den Autobahnen in Planung, was die Verkehrslage erheblich beeinflussen wird. Im Jahr 2024 stauten sich die Verkehrströme auf den NRW-Autobahnen auf insgesamt 271.000 Kilometer. Roman Suthold, Leiter des Fachbereichs Verkehr und Umwelt beim ADAC Nordrhein, äußerte sich kritisch zum Sanierungsbedarf der Verkehrsinfrastruktur in der Region.

Zu den langfristigen Baustellen gehören die A1 zwischen Dortmund und Münster, die bis 2030 für einen sechsstreifigen Ausbau vorgesehen ist, sowie das Autobahnkreuz Dortmund/Unna, das bis circa 2032 ausgebaut wird. Weitere Baustellen betreffen wichtige Verkehrsachsen wie die A2/A31 am Autobahndreieck Bottrop, den Umbau des Kreuzes Duisburg-Kaiserberg und die A40 zwischen Bochum-Zentrum und Bochum-Freudenbergstraße, wo eine neue Fahrbahn bis Oktober 2025 errichtet wird. Auch auf der A42/A43 stehen bis Ende 2025 umfangreiche Bauarbeiten am Autobahnkreuz Herne und ein Tunnelneubau an.

Geplante Vollsperrungen

Besonders kritisch gestaltet sich die Situation im Sommer 2025, wo mehrere Vollsperrungen anstehen: Die A43 zwischen Bochum-Riemke und Herne-Eickel ist für mehrere Tage gesperrt, wobei der genaue Termin noch unklar ist. Zudem wird die A42 zwischen Kreuz Essen-Nord und Bottrop-Süd in Juni für zehn Tage aufgrund der Errichtung einer neuen Rohrbrücke gesperrt.

NRW zählt mit rund 16,7 Millionen Einwohnern zu den bevölkerungsreichsten Bundesländern Deutschlands und bildet einen zentralen Knotenpunkt für den innereuropäischen Warenverkehr. Dies führt in Kombination mit den vielen Baustellen zu einer besonders hohen Staubelastung, besonders während des Berufsverkehrs. Laut staumelder-karte.de gibt es jährlich zwischen 250 und 350 Baustellen in NRW, was den Verkehrsfluss stark beeinträchtigt.

Stau-Statistiken und Trends

Im Jahr 2023 standen Autofahrer in NRW insgesamt rund 143.600 Stunden im Stau, was einem Anstieg von 38 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht; 167.000 Staus mit einer Gesamtlänge von 255.000 Kilometern wurden verzeichnet. Ein Drittel aller Stauereignisse in Deutschland fand in NRW statt, wobei die A3 und A1 zu den am meisten belasteten Autobahnen gehören. Auf der A3 betrugen die Staukilometer circa 34.000. Besonders stark betroffen war der Abschnitt der A1 zwischen Dortmund und Kamp-Lintfort, der rund 12.600 Stau-Meldungen aufwies.

Wie ADAC feststellt, nimmt die Anzahl der Baustellen weiter zu; es wurden 469 bis 609 Baustellen pro Monat auf den NRW-Autobahnen registriert. Die Notwendigkeit von Sanierungsmaßnahmen ist akut erfunden, da über 800 Brücken in NRW saniert oder erneuert werden müssen. Um der zunehmend kritischen Lage Herr zu werden, fordert der ADAC eine Priorisierung dieser Sanierungsarbeiten sowie eine Vereinfachung der Planungs- und Genehmigungsverfahren.

Die Verkehrsituation in NRW bleibt ein zentrales Anliegen nicht nur für Pendler, sondern auch für die Wirtschaft. Um Staus zu vermeiden, ist es ratsam, aktuelle Verkehrsmeldungen zu beobachten, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.