In einer aktuellen Studie wird das Autofahren in den Städten Leipzig und Dresden als zunehmend unattraktiv eingeschätzt. Die durchschnittliche Geschwindigkeit in der Leipziger Innenstadt ist auf nur 23 km/h gesunken, was dazu führt, dass Pendler erheblich mehr Zeit im Verkehr verbringen. Für eine zehn Kilometer lange Strecke benötigen Autofahrer in Leipzig durchschnittlich 25 Minuten und 43 Sekunden. Diese erschreckenden Zahlen kommen nicht von ungefähr: Laut der Studie sind Autofahrer in Leipzig jährlich etwa 85 Stunden im Stau gefangen. Nur in Berlin und Frankfurt ist die Fahrzeit für die gleiche Strecke länger.
Leipzig belegt außerdem den zweiten Platz in Deutschland beim Zeitverlust aufgrund von Staus, hinter Nürnberg. Die höchste Verkehrsbelastung in der Stadt tritt donnerstags zwischen 16:00 und 17:00 Uhr auf, wo das Stau-Niveau einen kritischen Wert von 68 % erreicht. Im Vergleich dazu beträgt die durchschnittliche Geschwindigkeit in Dresden 27 km/h, und Autofahrer benötigen dort für dieselbe Strecke nur 21 Minuten und 54 Sekunden. National gelangt Dresden auf Platz 9 der Fahrzeiten für zehn Kilometer und auf Platz 7 beim Zeitverlust durch Stau.
Verkehrsdaten im nationalen Vergleich
Die gesammelten Daten stammen aus dem „TomTom Traffic Index“ 2024, der auf Informationen von Smartphones und fest installierten Navigationssystemen basiert. Schätzungen zufolge war jedes siebte Auto in Deutschland an der Datenerhebung beteiligt. TomTom wertete weltweit Daten von rund 600 Millionen Fahrzeugen aus. Laut der Studie gilt London als die langsamste Stadt in Europa, wo die Durchschnittsgeschwindigkeit lediglich 18 km/h beträgt und die Fahrzeit für zehn Kilometer über 33 Minuten liegt. Bukarest führt die Rangliste an, wenn es um das höchste Stau-Niveau in Europa geht, mit 48 % und einem jährlichen Zeitverlust von rund 150 Stunden für Autofahrer.
Zusätzlich zu den Informationen aus Leipzig und Dresden zeigt der Traffic Index 2023, dass die am stärksten verstopften Städte während der Stoßzeiten in Europa und Deutschland variieren. In Hamburg, Deutschlands Stauhauptstadt, verlieren Pendler 74 Stunden pro Jahr im Verkehr und weisen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 22 km/h während der Rush Hour auf. Im nationalen Vergleich belegt Leipzig den dritten Platz mit einer durchschnittlichen Reisezeit von 22 Minuten für eine zehn Kilometer lange Strecke.
Stauvermeidung und Mobilitätsstrategien
Um die Herausforderung des Stadtverkehrs zu bewältigen, werden in der Studie Vorschläge zur Stauvermeidung gemacht, die flexible Arbeitsmodelle, Carpooling und die Nutzung von öffentlichem Nahverkehr und Fahrrädern umfassen. Mobilitätsbudgets könnten ebenfalls eine sinnvolle Lösung zur flexiblen Wahl des Verkehrsmittels darstellen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) verweist zudem auf die Bedeutung einer nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur, wie sie im Standardwerk „Verkehr in Zahlen“ dokumentiert ist. Dieses Kompendium bietet umfassende Daten zu Mobilität, Verkehrsinfrastruktur sowie aktuellen Trends in der Verkehrspolitik.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Verkehrsbedingungen und Statistiken können interessierte Leser den Merkur, Navit und BMVI besuchen.