Die Lokale Kaltluft in Städten spielt eine entscheidende Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel. Insbesondere in bebauten Gebieten sind Städte stark von den Auswirkungen des veränderten Klimas betroffen. Die Veränderungen führen zu einer häufigeren und längeren Überhitzung, was zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die Bewohner führen kann. Diese Entwicklung wird verstärkt durch die verminderte nächtliche Abkühlung und die Zunahme von Hitzetagen und Tropennächten.
Um dem entgegenzuwirken, hat der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) die Richtlinie VDI 3787 Blatt 5 herausgebracht, die sich mit der Bedeutung von Ausgleichsströmungen in bebauten Gebieten befasst. Diese Richtlinie liefert Empfehlungen zur Einbeziehung des Phänomens der lokalen Kaltluft in die Stadt- und Regionalplanung, um das Klima in bebauten Gebieten für die Bewohner zu verbessern. Dazu gehören Maßnahmen wie Erhalt und Schaffung von Frischluftschneisen, Begrünungsmaßnahmen, Entsiegelung von Flächen und die Nutzung von Verschattungssystemen.
Die Kaltluftbildung erfolgt vor allem in Strahlungsnächten mit klarem Himmel und schwachem Wind. Dabei spielt die Topografie eine wichtige Rolle, da die kühlere Luft in bebauten Gebieten abfließt und für thermische Entlastung sorgt. Die Richtlinie VDI 3787 Blatt 5 trägt zur Umsetzung von effektiven Klimaanpassungsmaßnahmen in Städten bei und unterstützt das neue Klimaanpassungsgesetz, das am 1.7.2024 in Kraft tritt.
Das Klimaanpassungsgesetz zielt darauf ab, die Klimaanpassung vor Ort zu stärken und Maßnahmenpläne auf lokaler Ebene zu entwickeln. Der VDI als Gestalter der Zukunft setzt sich seit über 165 Jahren für technischen Fortschritt ein und liefert wichtige Impulse für nachhaltige Innovationen. Mit seinem multidisziplinären Netzwerk von rund 130.000 Mitgliedern trägt der VDI dazu bei, den Weg in eine klimaresiliente Zukunft zu gestalten.