Der hessische Arzneihersteller Stada plant einen milliardenschweren Börsengang in Frankfurt, der um Ostern 2025 erfolgen könnte. Das Unternehmen, bekannt für Produkte wie Grippostad und Silomat, hat in den letzten Jahren einen starken Wachstumskurs eingeschlagen. ZVW berichtet, dass Stada zwischen einer und zwei Milliarden Euro bei dieser Rückkehr auf das Börsenparkett einnehmen möchte. Der Umsatz des Unternehmens stieg 2023 um 14 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro, während das bereinigte Ebitda um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro wuchs.

Die Gespräche über den Börsengang stehen jedoch im Schatten möglicher Übernahmeverhandlungen. Stada befindet sich derzeit in fortgeschrittenen Gesprächen mit der US-Beteiligungsfirma GTCR über eine Übernahme, die eine Summe von 11 Milliarden US-Dollar oder etwa zehn Milliarden Euro in den Raum stellt. Diese Informationen stammen von Finanzen.net, wo auch berichtet wird, dass der konkurrierende Bieter Clayton Dubilier & Rice sich bereits zurückgezogen hat.

Zukünftige Entwicklungen und Strategien

Der ehemalige Bayer-Manager Andreas Fibig soll als unabhängiger Verwaltungsratsvorsitzender von Stada fungieren, während Peter Goldschmidt weiterhin globaler Vorstandschef bleibt. Die Eigentümer Bain Capital und Cinven hatten Stada 2017 für 5,3 Milliarden Euro gekauft und das Unternehmen später von der Börse genommen. Die künftige börsennotierte Konzernholdinggesellschaft wird nach niederländischem Recht gegründet, hat jedoch ihren Sitz in Deutschland. Es ist noch unklar, wie viele Anteile die bisherigen Eigentümer beim Börsengang abgeben möchten.

Obwohl die Gespräche mit GTCR intensiv sind, bleibt eine Einigung noch abzuwarten, da sie von der abschließenden Due-Diligence-Prüfung und der Sicherstellung der Finanzierung abhängt. Die Diskussionen könnten in den kommenden Wochen zu einem Abschluss kommen. Sollte kein Kauf zustande kommen, könnte ein Börsengang weiterhin eine Option für die Eigentümer darstellen. Finanzen.net hebt hervor, dass der Verkauf von Stada eine der größten Transaktionen im Gesundheitswesen Europas darstellen würde.

Marktbedingungen und Übernahmestrategien

In einem weiteren Kontext ist die Branche seit Jahren durch eine hohe Anzahl an Übernahmen geprägt. Laut einem Bericht von Pharmazeutische Zeitung hat die Pharmaindustrie in den letzten fünf Jahren etwa 400 Übernahmen verzeichnet. Während Nordamerika doppelt so viele Akquisitionen wie Europa tätigte, bleibt der europäische Markt ebenfalls aktiv, insbesondere bei Unternehmen mit wenig differenzierter Pipeline oder nahe am Patentablauf. Akquisitionen bieten Käufern die vollständige Kontrolle über Produkte und Unternehmen, was sie zu einer bevorzugten Strategie macht.

Stada, das nicht nur im Bereich rezeptfreier Produkte stark gewachsen ist, sondern auch strategisch Übernahmen genutzt hat, könnte in diesem dynamischen Umfeld weitere Schritte unternehmen, um seine Marktposition zu festigen und auszubauen. Die Entwicklungen der kommenden Monate werden entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein, sowohl im Hinblick auf einen eventuellen Börsengang als auch auf eine mögliche Übernahme durch GTCR.