Die Herausforderungen der Pilzanbauer in Deutschland
Die deutschen Speisepilzanbauer stehen derzeit vor enormen branchenspezifischen Herausforderungen, wie die Vorstands- und Beiratsmitglieder des Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer e.V. (BDC) kürzlich in Hannover festgestellt haben.
Während in anderen Branchen einzelne Kostensteigerungen zu bewältigen sind, sehen sich die Pilzanbauer mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Dazu gehören gestiegene Energiepreise, höhere Löhne für Erntehelfer, Rohstoffknappheit und steigende Transport- und Logistikkosten.
Insbesondere die Situation bei wichtigen Rohstoffen wie Stroh, Holz und tierischen Exkrementen trifft die Branche hart, wie Vorsitzender Hans Deckers betont. Auch neue Vorschriften zur Substratlagerung belasten die Substrathersteller und führen zu Preiserhöhungen.
Obwohl die Nachfrage nach heimischen und regionalen Pilzen hoch ist, gestaltet sich ein wirtschaftliches Arbeiten aufgrund der gestiegenen Produktionskosten schwierig, so Deckers. Die langfristige Verfügbarkeit hochwertigen Torfs für die Bodensubstrate bereitet den Pilzanbauern ebenfalls Sorgen und erfordert weitere Maßnahmen.
Auch die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften ist ein wichtiges Thema, dem sich die Mitglieder des Verbands intensiv widmen. Kürzlich wurde die Justiziarin des Zentralverbands Gartenbau e.V., Romana Hoffmann, als Referentin eingeladen, um Einblicke in Gesetzesänderungen und bürokratische Entlastungen zu geben. Mit dem bevorstehenden Ruhestand von Hoffmann wird ihre Nachfolgerin Annette Weißenborn die Rolle übernehmen und wichtige Themen wie das Wachstumschancengesetz und geplante Änderungen im Steuerrecht vorstellen.
Die Diskussion über die EU-Verpackungsverordnung im Zusammenhang mit frischen Pilzen stieß auf kritische Stimmen innerhalb des Verbands, die auf der nächsten Jahrestagung weiter vertieft werden sollen.
Es ist offensichtlich, dass die deutschen Pilzanbauer mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert sind, die es zu bewältigen gilt. Die Branche steht vor strukturellen Veränderungen, die eine Anpassung an die neuen Rahmenbedingungen erfordern. Die kommende BDC-Jahrestagung in Lohne am 26.09.2024 wird weitere Gelegenheiten bieten, diese Themen zu diskutieren und Lösungsansätze zu erarbeiten.
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