Am Weltblutspendetag hat die hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz die Öffentlichkeit dazu aufgerufen, auch während der Sommer- und Urlaubszeit Blut zu spenden. Sommermonate sind typischerweise für Engpässe bei Blutkonserven bekannt, da es keine künstlichen Alternativen dazu gibt. Täglich werden in Deutschland zwischen 14.000 und 15.000 Blutspenden benötigt, um die Versorgung zu gewährleisten.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) setzt ebenfalls darauf, neue Spender zu gewinnen und legt dabei einen Fokus auf jüngere Menschen. Der durchschnittliche Spender in Hessen ist derzeit 46 Jahre alt. Die Boomer-Generation, die traditionell die Hauptspendergruppe war, entwickelt sich allmählich von Spendern zu Empfängern. Dies unterstreicht die Bedeutung eines reibungslosen Generationswechsels, um Engpässe bei der Blutversorgung zu vermeiden.
Im letzten Jahr wurden die Richtlinien für Blutspenden überarbeitet, wodurch die Höchstaltersgrenze entfiel. Jeder ab 18 Jahren kann nun Blut spenden, sofern die gesundheitlichen Anforderungen erfüllt sind. Darüber hinaus dürfen homo- und bisexuelle Menschen nicht mehr aufgrund ihrer sexuellen Orientierung von der Blutspende ausgeschlossen werden. Obwohl diese Änderungen bereits seit einiger Zeit in Kraft sind, wurde bisher kein signifikanter Anstieg neuer Spender beobachtet, weder bei homosexuellen Männern noch bei Personen über 72 Jahren.
Die neu gestaltete Richtlinie der Bundesärztekammer, die gemeinsam mit dem Paul-Ehrlich-Institut, dem Bundesgesundheitsministerium und dem Robert Koch-Institut erstellt wurde, ist nun darauf ausgerichtet, Spender nicht mehr nach ihrer sexuellen Orientierung, sondern nach der Anzahl der Sexualpartner und Sexualpraktiken zu befragen. Diese Änderung betrifft nicht nur homosexuelle, sondern auch heterosexuelle Menschen, die nun detaillierte Informationen zu ihrer Sexualpraxis bereitstellen müssen.
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